Brakel (red). In diesem Jahr ist vieles anders: Erstmalig in der Geschichte der Bank fand die Vertreterversammlung der Vereinigten Volksbank nicht wie gewohnt in der Stadthalle Brakel, sondern als Online-Veranstaltung statt. Vor dem Hintergrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus war der Weg für diese Option vom Gesetzgeber frei gemacht worden. Die 385 gewählten Vertreterinnen und Vertreter des Kreditinstituts hatten innerhalb eines festgelegten Zeitraums die Möglichkeit, sich online mittels verschiedener Videos umfassend über das abgelaufene Geschäftsjahr 2019 zu informieren, sich mit der Geschäftsführung der Bank auszutauschen und anschließend elektronisch ihre Stimme abzugeben. 204 Vertreterinnen und Vertreter machten hiervon Gebrauch und übten ihr Stimmrecht repräsentativ für die rund 36.700 Mitglieder des Kreditinstituts aus. Damit lag die Wahlbeteiligung bei 52,99 %.

Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen durch Digitalisierung, Negativzinsen, Regulatorik und zunehmenden Wettbewerb zog der Vorstandsvorsitzende Paul Löneke ein positives Fazit: „2019 war für uns ein erfolgreiches Jahr. Die Vereinigte Volksbank hat in allen Bereichen ein solides Wachstum erzielt und das Geschäftsjahr 2019 mit einem stabilen Ergebnis beendet.“ Mit ihrem starken genossenschaftlichen Wertesystem und ihrer regionalen Verwurzelung sei die Bank für viele ihrer Mitglieder und Kunden genau der richtige Partner in diesen herausfordernden Zeiten. Dabei sei die hervorragende Eigenkapitalausstattung ein starker Pfeiler der Selbstständigkeit des heimischen Kreditinstituts. Einen herzlichen Dank richtete Paul Löneke an die Mitglieder des Aufsichtsrates und des Beirates für ihre guten Impulse, ihre Loyalität und die enge Zusammenarbeit, die gerade in der Bewältigung der Corona-Krise eine wertvolle Unterstützung für die Bank darstellten. Auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sprach er ein herzliches Dankeschön für die erfolgreich geleistete Arbeit im vergangenen Jahr aus. „Mit großem Engagement sorgen Sie dafür, dass die Vereinigte Volksbank in dieser schwierigen Zeit unseren Mitgliedern und Kunden zur Seite steht. Nur gemeinsam sind wir stark und überwinden die Herausforderungen, die die Corona-Pandemie an uns alle stellt.“

Vorstand Birger Kriwet stellte die Auswirkungen der Pandemie auf den Geschäftsbetrieb des Kreditinstituts sowie den Umgang mit der Ausnahmesituation vor. „Wir müssen diese Situation in die Zukunft gestalten. Wir sehen uns durch viele Gespräche gefordert, Lösungen zu finden, wie sich Unternehmen aufstellen können. Derzeit herrscht bei unseren Kunden Unsicherheit, wie aktuell und in Zukunft die Liquidität gesichert werden kann und wie gleichzeitig auch zielgerichtet Investitionen zu tätigen sind. Wir sehen uns hier in der Pflicht, unsere Kunden zu begleiten und sie - aber natürlich auch unsere Bank - bestmöglich für die Zukunft aufzustellen.“ Gleichzeitig verzeichne das Kreditinstitut auf der Einlagenseite einen hohen Mittelzufluss. „Hier sind wir gefordert, unseren Kunden die Themen Vermögensstrukturierung, Aufbau und breite Streuung näher zu bringen, um dem realen Vermögensverlust entgegenzuwirken.“
Als weiteres Thema des Jahres 2020 nannte Birger Kriwet die Einführung des Hausbankmodells, das zur Stärkung der Mitglieder- und Kundenbeziehung entwickelt wurde. Alle privaten und geschäftlichen Girokonten der Bank nehmen automatisch teil. „In diesem Modell wird die persönliche Vorsorge und Finanzsituation für jeden unserer Kunden individuell und übersichtlich in Form eines Puzzle-Hauses dargestellt und darüber hinaus an ein Vorteilsprogramm geknüpft. Wer also für seine Finanzen, Versicherungen und finanzi­elle Vorsorge Leistungen unserer Bank in Anspruch nimmt, sammelt dafür in Zukunft Treu­esterne, für die wir dann mit einer Rückvergü­tung auf den Kontoführungspreis und einem Gut­scheinbonus belohnen“, so der Bankvorstand.

Der Generalbevollmächtigte der Bank, Sascha Hofmann, nutzte gerne die Gelegenheit, sich als zukünftiges Mitglied des Vorstands vorzustellen. Er gliederte seine erste Zeit in der Vereinigten Volksbank in drei Phasen. Nach Ankommen, Kennenlernen und dem Start diverser Projekte musste sich der „Neue“ in der Bank schon bald mit den Herausforderungen der Covid-19 Pandemie beschäftigen. „Während dieser Zeit ist und wird bei allen Maßnahmen das Wohl der Mitglieder, Kunden sowie der Mitarbeiter in den Vordergrund gestellt“, betonte Sascha Hofmann. Die zukünftigen Ziele der Bank, die die dritte Phase darstellten, blieben dennoch stets im Blick, wobei im Vordergrund aller Bemühungen immer die Mitglieder und Kunden stünden. „Wir übernehmen Verantwortung in der Region und für nachfolgende Generationen. Das bedeutet auch für uns, dass wir uns in angemessenem Maße nachhaltig aufstellen. Ökologische und soziale Aspekte zusammen mit einer nachhaltigen Unternehmensführung stehen im Vordergrund. Dafür ist eine angemessene wirtschaftliche Stärke erforderlich. Wir möchten unseren erfolgreichen Weg fortzusetzen, um für alle einen größtmöglichen Nutzen zu erzielen“, so der Generalbevollmächtigte.

Für die Vertreterinnen und Vertreter standen im Rahmen der Online-Vertreterversammlung einige Entscheidungen auf der Tagesordnung. Die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat, die Genehmigung des Jahresabschlusses sowie der Beschluss über die Verwendung des Bilanzgewinns erfolgten mit mehrheitlicher Zustimmung. Damit fließen rund 533.000 Euro in Form einer vierprozentigen Dividende an die rund 36.700 Eigentümer der Bank. Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat erhielten Jörg Middeke und Wilfried Riepe den Auftrag für eine weitere Amtsperiode. Zusätzlich wurden mit Martina Brenneke (Brakel-Gehrden), Margit Hachmann (Warburg), Helmut Kokenbrink (Steinheim-Rolfzen), Andreas Mönks (Marienmünster-Kollerbeck) und Walter Rieks (Nieheim) fünf Mitglieder neu in das Gremium gewählt. Abschied nehmen hieß es dagegen für Karl-Heinz Trilling, der auf eigenen Wunsch ausschied sowie für Paul Welling nach dem Erreichen der Altersgrenze. Auch bei den Wahlen zum Beirat wurde mehrheitliche Zustimmung erteilt.

Die Geschäftsführung dankte den Vertreterinnen und Vertretern für die zahlreiche und aktive Teilnahme an der virtuellen Versammlung. Für zukünftige Versammlungen hoffe man wieder auf die Möglichkeit einer Durchführung vor Ort, denn für die Vereinigte Volksbank stehe „die Nähe zu ihren Vertretern, Mitgliedern und Kunden an erster Stelle“.

Foto: Vereinigte Volksbank eG