Höxter-Holzminden (red). Nicht nur die Nordseeküste ist durch Sturm "Herwart" kräftig durchgeschüttelt worden, auch in den Kreisen Höxter und Holzminden tobte sich der Sturm in der Nacht von Samstag auf Sonntag gewaltig aus. Verletzte soll es aber bisher keine gegeben haben, dafür jedoch zahlreiche entwurzelte und umgestürzte Bäume auf den Fahrbahnen, die von den Feuerwehren beseitigt werden mussten.
In Höxter ragte ein Baum auf der Lütmarser Straße Abfahrt Bosseborn in Fahrzeughöhe gefährlich in die komplette Fahrbahn hinein. Einsatzkräfte der Feuerwehr aus Lütmarsen sicherten die Fahrbahn ab und beseitigten den Baum mit einer Motorsäge. Viele Wehren beider Kreisen waren die Nacht über, insbesondere aber am frühen Morgen zu mehreren umgestürzten Bäumen ausgerückt. Besonders hart traf es den Norden Deutschlands. Die Leitstellen in Schleswig-Holstein berichteten in der Nacht zum Sonntag von umgekippten Bäumen, eingestürzten Baugerüsten und weggeflogenen Trampolinen. Im nordfriesischen Oldenswort fiel eine historische Mühle dem Sturm zum Opfer. Zahlreiche Bahnstrecken sind als blockiert gemeldet worden. Hinzu kommt eine schwere Sturmflut, dessen Schäden noch nicht abzuschätzen sind. Besonders betroffen könnte Hamburg sein, wo ein Pegel von 2,5 Metern über dem mittleren Hochwasser erwartet wird.
Der Spuk ist aber noch nicht vorbei: Seine volle Kraft dürfte "Herwart" nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Deutschland im Laufe des Sonntagvormittags entfalten. Orkanböen an der Nordsee und im Bergland sind möglich. Es wird daher von Spaziergängen im bewaldeten Gebiet abgeraten. Bäume sollten generell gemieden werden, vor die Türe gehen oder mit dem Auto fahren sollte man nur, wenn es wirklich nötig ist, erklärt der Deutsche Wetterdienst auf seiner Internetseite. Der Deutsche Automobilclub (ADAC) rät dazu, seinen Pkw von den Sommer- auf Winterreifen umzurüsten, da ein Wetterumschwung bevorsteht.
Fotos: Thomas Kube und Chris Schmitz