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Sonntag, 24. November 2024 Mediadaten
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Ovenhausen/Lütmarsen (TKu). Die beiden Höxteraner Ortschaften Ovenhausen und Lütmarsen hat es am vergangenen Freitag aus dem Stadtgebiet Höxter am Schlimmsten erwischt. Ein Tornado war durchgezogen und hatte eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Bäume stürzten um, versperrten die Straße und Wege oder stürzten auf Häuser oder Autos. Dutzende Dächer wurden abgedeckt und Gegenstände durch die Luft gewirbelt. Um die Rettungswege frei zu bekommen, gehörte das Freischneiden der Straßen zu den ersten Aufgaben der Feuerwehr, die in Lütmarsen ihre Einsatzleitung eingerichtet hatte mit einem großen Einsatzleitwagen 2 unter der Einsatzleitung von Stadtbrandinspektor Jürgen Schmits. Laut Polizei wurde kein Mensch ernsthaft verletzt. Die Feuerwehr, die Handwerker, Waldarbeiter und Landwirte, die Unternehmen, das THW aber vor allem die gesamte Dorfgemeinschaft haben in beiden Orten mit angepackt, um die Straßen und Wege wieder befahrbar zu machen und die Schäden so gut es eben geht zu beseitigen – sie waren im Dauereinsatz. Gefragt waren vor allem Dachdecker und Unternehmen bzw. Organisationen mit Hubsteigern, um lose Dachziegel von den Dächern zu befreien. Das Ausmaß, was der Tornado hinterließ, war immens. Den gesamten Samstag über waren die Menschen mit der Beseitigung der Schäden beschäftigt. Es werde Wochen und Monate dauern, bis alles wieder intakt ist, meinte ein Anwohner gegenüber Höxter-News.

Die unglaubliche Hilfsbereitschaft unter den Anwohnern sei aber beeindruckend gewesen, fand nicht nur Gabriele Rampe aus Lütmarsen. Sie wohnt ganz am Anfang der Heidestraße in Lütmarsen in dem Bereich, den es am schwersten getroffen hat. Als der Tornado durchzog, hörte sie nur einen lauten Knall und sah ein kleines Häuschen, das als Fahrradunterstand gedient hat, durch die Luft fliegen. Bis 23 Uhr hat sie am Unglückstag bei den Aufräumarbeiten mitgeholfen. Die Nacht über habe sie nicht schlafen können, weil die Unglücksbilder sie so stark beschäftigten. Nach dem Frühstück um fünf Uhr morgens packte sie wieder mit an, um ihren Nachbarn bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Sie selbst ist auch betroffen. An ihrem Haus sind mehrere Scheiben und die Haustür kaputt sowie Teile vom Dach. Eine Dachpfanne sei durch das Küchenfenster in das Haus geflogen. Hinter ihrem Haus sind mehrere Tannen umgestürzt, „aber zum Glück nicht auf das Haus“, wie sie erklärt. Sie sei sehr stolz darauf, das alle im Dorf mithelfen. Wer nicht mit anpacken konnte, der kümmerte sich um die Versorgung mit Essen und Getränken. Etwas weiter höher die Heidestraße hinauf war ein Baum auf ein Haus gestürzt und hatte das Dachgeschoss größtenteils zerstört. Der Hausbesitzer erklärt gegenüber Höxter-News, das er sich in letzter Sekunde habe retten können, als der Baum umstürzte. Er selbst befand sich gerade draußen, an der Stelle, auf die der Baum getroffen war. Beim Vereinsheim vom TUS Lütmarsen, in dem auch das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr untergebracht ist, flog das Flachdach komplett weg.

In Ovenhausen sieht es am Samstag teilweise nicht anders aus. Feuerwehr-Abschnittsleiter André Meyer aus Ovenhausen koordiniert hier die Einsatzstellen im Ort. In Ovenhausen traf es das Unternehmen Maderas in der Werkstraße am schlimmsten. Hier wurde das komplette Dach abgedeckt. Der Grubenstorch, der auf dem ehemaligen Schornstein über dem Unternehmen gesiedelt hat, blieb jedoch unversehrt. Auch das ehemalige Hotel Venken an der Hauptstraße erwischte der Tornado schwer. Das Dach des Gebäudes wurde an vielen Stellen massiv beschädigt. Am Sportplatz in Ovenhausen fiel ein Baum auf gleich zwei Personenwagen. Der Tornado hatte sich von Altenbergen kommend gebildet, war über Ovenhausen und Lütmarsen hinweg gezogen in Richtung Räuschenberg. In der Pionierstraße wurde nicht nur das Dach des Hofes von Familie Kropp beschädigt, auch das Tor sei regelrecht weggeblasen worden, wie Irene Kropp berichtet. Teile des Daches wirbelten hunderte Meter durch die Luft und kamen erst auf einem Feld weit hinter der Bundesstraße 239 zum liegen, an der Stelle im Übergang zur Langen Wiese, wo ein ganzer Stall vom Tornado zerstört worden war.

Fotos: Thomas Kube

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