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Sonntag, 24. November 2024 Mediadaten
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Kreis Höxter (red). Bei der Frage nach dem Sinn oder Unsinn des alljährlichen Silvesterfeuerwerkes gehen die Meinungen hierzulande weit auseinander. Völlig unnötig, sagen die einen. Dazu die immense Feinstaubbelastung für die Menschen und die durch das nächtliche ‚Geknalle‘ eingeschüchterten Tiere. Eine unverzichtbare Tradition, finden die anderen, die sich durch Verbote gegängelt fühlen. Eine Erhebung mit Unterstützung der ‚Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO KHC)‘ stimmt jedoch nachdenklich. Danach haben zuletzt zum Millenium-Wechsel 1999/2000 in Deutschland vermutlich mehrere 1.000 Menschen ein sogenanntes Knalltrauma erlitten, weil ein Feuerwerkskörper zu dicht an ihren Ohren explodiert ist. Mit Beginn zum Jahreswechsel 2021/2022 wurde eine neue Erhebungsstudie mit allen HNO-Kliniken in Deutschland aufgelegt. Ergebnis: Dutzende Personen waren von einer Verletzung des Hörorgans betroffen. 60 Prozent davon wurden dabei nicht beim aktiven Zünden von Feuerwerkskörpern verletzt, sondern als unbeteiligte Zuschauer. „Ein Knalltrauma, durch Silvesterböller verursacht, ist eine häufige Gefahrenquelle für dauerhaften Hörverlust und Tinnitus. Insbesondere in der Altersgruppe bis 30 Jahre ist die Anzahl der Betroffenen alarmierend“, warnt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner.

Abstand halten

Feuerwerke, insbesondere zum kommenden Jahreswechsel, sind zwar hübsch anzusehen. Dennoch verkennen viele Schaulustige die Gefahr, die durch die mit dem Feuerwerk einhergehende Lautstärke für die Ohren droht. Je geringer der Abstand zum Feuerwerk ist, desto höher ist der messbare Schallpegel: Bei einem Abstand von zwei Metern werden bereits bis zu 160 Dezibel erreicht. Dieser Wert entspricht dem Schallpegel einer abgefeuerten Pistole. Professionelle Feuerwerke übersteigen diese Werte sogar mit Schallpegeln über 190 Dezibel abhängig von der angenommenen Entfernung zur Lärmquelle. „Die Schwelle, ab der das Gehör Schaden nehmen kann, liegt aber schon bei einer Dauerbeschallung von mehr als 85 Dezibel“, so Prof. Dr. Alessandro Bozzato, der die neue Erhebungsstudie mit Unterstützung der DGHNO KHC durchgeführt hat. Ein Knalltrauma kann auch ausgelöst werden durch eine am Ohr abgefeuerte Pistole, durch einen Airbag oder einen Schlag aufs Ohr.

Ohrgeräusche (Tinnitus) und Schwerhörigkeit

Durch die hohen Schalldruckpegel können Sinneszellen der Hörschnecke im Innenohr auch irreversibel geschädigt werden. Die Hauptsymptome sind anhaltende Ohrgeräusche (Tinnitus) und Schwerhörigkeit. Die Betroffenen haben vor allem Probleme bei der Wahrnehmung hoher Frequenzen. Sie hören Klingeltöne und hohe Stimmen deutlich schlechter als zuvor. Das Ohr fühlt sich wie verstopft an, dazu können stechende Schmerzen im Ohr, im Extremfall auch eine Trommelfellverletzung kommen. Je nach auslösendem Mechanismus sind eines oder beide Ohren betroffen.

Abstand halten und Gehörschutz tragen 

In der letzten systematischen Erhebung, in der alle 37 deutschen HNO-Kliniken befragt wurden, waren zum Jahreswechsel 2021/2022 trotz Verbots erneut dutzende Patienten von einer Verletzung des Hörorgans betroffen. 60 Prozent der gemeldeten Betroffenen waren in der Alterskohorte der elf- bis 30-Jährigen angesiedelt. Mehr als jeder Fünfte war noch nicht volljährig. Über 80 Prozent der gemeldeten Patientinnen und Patienten waren männlich. „Hervorzuheben ist, dass 60 Prozent der Betroffenen nicht beim aktiven Zünden von Feuerwerkskörpern verletzt wurden, sondern als unbeteiligte Zuschauer anwesend waren“, sagt Prof. Dr. Bozzato. AOK NordWest und DGHNO KC raten daher dringend, besser auf Abstand zu gehen und einen Gehörschutz zu tragen, um ein Knalltrauma zu vermeiden. Ohrstöpsel sind in Drogerien, Baumärkten, Apotheken oder auch in Musikgeschäften erhältlich. 

„Klingen die Symptome nicht innerhalb von 24 Stunden ab, sollten die Betroffenen unbedingt einen Hals-Nasen-Ohrenarzt aufsuchen, um bleibende Schäden zu vermeiden. Zu den therapeutischen Möglichkeiten gehören vor allem Infusionen mit Kortison, die häufig auch ambulant gegeben werden können“, so Wehmhöner.

Foto: AOK/Colourbox/hfr.

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