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Sonntag, 22. Dezember 2024 Mediadaten
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NRW (red). Seit dem Start der Vorstufe des Virtuellen Krankenhauses Nordrhein-Westfalen (VKh.NRW) im März 2020 haben bereits 530 schwerst an COVID-19 erkrankte Patientinnen und Patienten von telemedizinischen Behandlungen im Rahmen des Virtuellen Krankenhauses Nordrhein-Westfalen profitieren können. Bei 3.299 Telekonsilen – digitale fachliche Beratungen – entfallen im Schnitt sechs bis sieben auf den einzelnen Patienten. Mittlerweile haben sich etwa 140 Krankenhäuser aus Nordrhein-Westfalen dem telemedizinischen Netzwerk angeschlossen. Das Virtuelle Krankenhaus ist seinem Ziel, medizinische Expertise durch Telekonsile flächendeckend im Land bereitzustellen, ein gutes Stück nähergekommen.

„Durch die enge Vernetzung von Expertinnen und Experten können wir auch angesichts der vierten Welle der Corona-Pandemie dem erhöhten Bedarf an intensivmedizinischer und infektiologischer Expertise besser gerecht werden. Das Virtuelle Krankenhaus hilft uns dabei, die Kapazitäten der nutzbaren Intensivbetten zu erhöhen und Zeit zu gewinnen, da durch die erhöhte Behandlungsqualität die Verweildauer verkürzt werden kann. Das zeigt uns einmal mehr, wie wichtig diese unterstützende Form der Versorgung in der Pandemie ist“, sagt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.

„Wir sind sehr froh, Ärztinnen und Ärzte auch in der vierten Welle der COVID-19-Pandemie über das Netzwerk der Vorstufe des VKh.NRW dabei unterstützen zu können, COVID-Patientinnen und -Patienten auf ihren Intensivstationen optimal zu versorgen“, so Univ.-Prof. Dr. med. Gernot Marx, Klinikdirektor für Operative Medizin und Intermediate Care der Universitätsklinik Aachen sowie Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Er ist verantwortlich für die Leitung und Steuerung der Vorstufe des VKh.

„Wir vernetzen Medizin digital und interdisziplinär. Das Virtuelle Krankenhaus ermöglicht eine zeitnahe Beratung mit den Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen, was die Behandlung und Prognose gerade bei schwer erkrankten Patientinnen und Patienten deutlich verbessern kann“, so Nadja Pecquet, Geschäftsführerin der Virtuelles Krankenhaus NRW gGmbH.

Hintergrund:

Das Virtuelle Krankenhaus ist im März 2020 mit einer Vorstufe gestartet, um schwer an COVID-19 erkrankte Menschen standortunabhängig zu versorgen. Durch den Einsatz von Telekonsilen können landesweit Kliniken auf die Expertise der Unikliniken Aachen und Münster zurückgreifen. Die Uniklinik RWTH Aachen gehört seit Jahren zu den Vorreitern in der digitalen Medizin. Zudem konnten die Uniklinik RWTH Aachen und das Universitätsklinikum Münster mit dem Innovationsfondsprojekt TELnet@NRW gemeinsam das Fundament für das Virtuelle Krankenhaus legen.

Gerade in Krankenhäusern der Allgemeinversorgung lässt sich dadurch die Versorgung optimieren. Verlegungen sind nur in Ausnahmefällen erforderlich, können dann aber passgenau und sehr zeitnah erfolgen.

Nach dem erfolgreichen Start der Vorstufe geht es nun darum, das Virtuelle Krankenhaus Schritt für Schritt in die Regelversorgung zu integrieren. Dafür wird das Angebot in der Pilotphase auf die Indikationsfelder therapierefraktäre Herzinsuffizienz, resektable Lebertumore und Seltene Erkrankungen ausgeweitet – alles Spezialbereiche, in denen hochspezialisiertes Expertenwissen in ausgewiesenen Fachzentren gebündelt ist. Der strukturierte Austausch mit den behandelnden Kolleginnen und Kollegen in den Arztpraxen und Krankenhäusern vor Ort soll das Wissen in die Fläche bringen.

Das Virtuelle Krankenhaus hat bereits mit über 100 Krankenhausträgern in Nordrhein-Westfalen Kooperationsverträge geschlossen. Zeitnah sollen nun auch erste Einrichtungen im ambulanten Bereich angeschlossen und mit der Konsilvermittlung in den neuen Indikationsfeldern gestartet werden. Die Pilotphase wird wissenschaftlich begleitet. Die Ergebnisse dienen dazu, die Praxis zu verbessern und die Telekonsile optimal auf die Bedürfnisse der konsil-anfragenden Netzwerkpartner auszulegen.

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