Bad Driburg (red). Ein Gefühl dafür, welche Kraft von gemeinsam vorgetragener Musik ausgehen und welche Bedeutung das für eine Schulgemeinschaft haben kann, wurde für all diejenigen greifbar, die am vergangenen Mittwochabend das Sommerkonzert am Gymnasium St. Xaver besuchten: Die Begeisterung, mit der die Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Lehrern ihre jeweiligen Stücke vortrugen, wirkte regelrecht ansteckend und übertrug sich auf das Publikum.
Los ging es mit der erfolgreichsten Band der Musikgeschichte, den Beatles, denen der Oberstufenchor im Rahmen eines Medleys seinen Tribut zollte. Hits wie „Day Tripper“, „All my loving“ oder „Yesterday“ wurden zu Gehör gebracht und sorgten gleich zu Beginn des Konzerts dafür, dass Besucherinnen und Besucher im Takt mitwippten oder -klatschten.
Anschließend folgte ein weiterer Evergreen: Das Junge Orchester spielte unter der Leitung von David Feldpausch gekonnt den Hit „California Dreamin‘“. Welche emotionale Wirkung der auch im Fußball populäre Song „You’ll never walk alone“ entfalten kann, führten die jungen Musikerinnen und Musiker anschließend vor: Feierlich und getragen trugen sie dieses Stück vor.
Die Cello-AG begeisterte mit den drei Stücken „In der Wüste“, „Tanz der Wikinger“ und „Walzer“. Sie alle wurden nicht nur äußerst gefühlvoll gespielt, sondern zeugten zugleich davon, wie am Gymnasium St. Xaver schon die jüngsten Schülerinnen und Schüler an die Musik herangeführt werden. Auch die Sängerinnen und Sänger des Differenzierungskurses Musik der Jahrgangsstufe 9 hatten sich zwei anspruchsvolle Songs ausgesucht: Mit Elton Johns „Can you feel the love tonight“ aus dem Musical „König der Löwen“ und dem Achtziger-Hit „Don’t stop believin‘“ der Band Journey zogen sie das Publikum in ihren Bann.
Welche Klangvielfalt eine Musikgruppe entfalten kann, wurde beim anschließenden Auftritt des Schulorchesters offenbar: Es trug neben „Das große Tor von Kiew“ aus Mussorgskis „Bilder einer Ausstellung“ ein Medley von Hits von Michael Jackson vor. Mit dem anschließenden Song „Music“ von John Miles erfüllte sich der Orchesterleiter Hans-Martin Fröhling einen lang gehegten Wunsch: Weil eine Bearbeitung dieses Stücks für die Größe des Schulorchesters bisher nicht vorlag, fragte er den jungen Arrangeur Joost Spieker-Siebrecht, der kurzerhand die entsprechenden Stimmen setzte und sicherlich selbst angetan von dem Ergebnis war: Stimmgewaltig trug das Schulorchester diese Fassung des berühmten Songs vor, die einen tiefen Eindruck beim Publikum hinterließ.
Einen Traum erfüllten sich auch die Mitglieder des Vokalpraktischen Kurses: Ohne zu wissen, auf was sie sich einlassen und welche gesanglichen Herausforderungen darin stecken, hatten sie sich zu Beginn der Jahrgangsstufe 11 gewünscht, das „Riff-Off“ aus dem bekannten Film „Pitch Perfekt“ zu singen. Das Ergebnis konnte sich wahrlich sehen bzw. hören lassen und war neben einer hervorragenden gesanglichen Darbietung ohne begleitende Instrumente, die Orientierung hätten bieten können, auch von tollen Tanzeinlagen geprägt.
Mit der Big-Band begab sich das Publikum anschließend auf eine Reise durch verschiedene Musikgenres. Neben Michael Jacksons „Thriller“ und dem druckvoll vorgetragenen „Enter Sandman“ von Metallica spielten die Musikerinnen und Musiker auch den Bond-Song „Skyfall“ und das berühmte Jazz-Stück „All of me“. Dabei übertraf sich die Band unter der Leitung von Frank Kieseheuer wieder einmal selbst. Begleitet wurde sie bei den beiden zuletzt genannten Stücken von der Sängerin Elisa-Marie Kluwe, die mit ihrer warmen und zugleich kräftigen Stimme beeindruckte.
Als wäre das Ganze nicht schon genug, trug der Oberstufenchor zum Abschluss im Rahmen eines weiteren Medleys Stücke der Band Queen vor. Mit Hits wie „We will rock you“, „Another one bites the dust“ oder dem Mittelteil aus „Bohemian Rhapsody“ führten die beteiligten Schülerinnen und Schüler dem Publikum eindrucksvoll vor Augen, welche Vielseitigkeit und Kreativität die vier Mitglieder von Queen auszeichnete. Dabei gilt es, neben der großartigen Leistung der Sängerinnen und Sängern auch unbedingt die Musikerinnen und Musiker zu erwähnen, die den stimmgewaltigen Chor hervorragend begleiteten.
Als Zugabe präsentierten alle am Konzert Beteiligten den Beatles-Hit „Hey Jude“. Dabei sangen die Schülerinnen und Schüler mit so viel Enthusiasmus, dass ihre Liebe zur Musik noch einmal deutlich wurde. Unbewusst brachten sie damit den diesjährigen Titel des Konzerts zum Ausdruck, der dem Song „Music“ von John Miles entnommen war. Statt „Music was my first love“ hätte es nur noch passender heißen müssen: „Music is my first love.“
Foto: Gymnasium St. Xaver