Höxter/Berlin (red). „And the winner is Höxter“ Die Landesgartenschau Höxter hat deutschlandweit Maßstäbe gesetzt und jetzt sogar den „Branchen-Oscar“ geholt. Planer Franz Reschke ist am Freitagabend in Berlin der Deutsche Landschaftsarchitekturpreis verliehen worden. Damit setzte sich das Projekt in der Hauptstadt gegen fast 140 Mitbewerber aus dem gesamten Bundesgebiet durch, darunter so berühmte wie der „Grüne Bunker“ in St. Pauli. Beim Festakt mit 500 Gästen im Allianz Forum am Brandenburger Tor waren auch Bürgermeister Daniel Hartmann und Baudezernentin Julia Gogrewe dabei.
„Es ist uns gelungen, unsere historischen Freiräume – von den Wallanlagen über die Weserpromenade bis hin zum Kloster Corvey – behutsam aufzuwerten und miteinander zu vernetzten“, fasst Hartmann das Juryurteil anschließend zusammen. Die kleine Delegation aus Höxter sei von Glückwünschen und medialem Interesse regelrecht überhäuft worden. „Diese Anerkennung macht uns nicht nur stolz, sondern bringt Höxter erneut internationale Aufmerksamkeit und ist eine großartige Bestätigung für alle, die sich mit Herzblut für unsere Stadt einsetzen.“
Der Preis wurde bereits zum 17. Mal vom Bund Deutscher Landschaftsarchitekten vergeben und ist die bekannteste Auszeichnung des Berufsstands. Berliner Büro von Franz Reschke konnte mit der Umgestaltung von Wall, Weserpromenade und dem Weserbogen mit Archäologiepark und Remtergarten am Schloss Corvey den ersten Preis holen. Die Jury hob hervor, dass Reschke der 30.000-Einwohner-Stadt keine Planung von außen übergestülpt hat. Sein Konzept sei an die Orte und deren Nutzung angepasst, integriere wertvollen vorhandenen Bestand und behalte dabei die Historie und die Ökologie im Blick.
Im Wortlaut schreiben die Fachleute über Reschkes Arbeit für die LGS Höxter: „Für jeden Ort wurde eine individuelle, selbstverständliche, unprätentiöse Lösung entwickelt, die präzise auf zu erwartende Nutzungsintensitäten eingeht und zugleich historische und ökologische Qualitäten atmosphärisch stimmig weiterentwickelt und zugleich handwerklich bis ins Detail werthaltig gestaltet“. Entstanden sei ein gesamtstädtisches Freiraumgerüst, welches den Menschen vor Ort seither einen täglichen Mehrwert biete.
Während des Festaktes wurde ein Video gezeigt, das Höxters neues Gesicht in Bild und Ton festhält. Es ist demnächst online abrufbar. Die Veränderung Höxters durch die Landesgartenschau steht jetzt in einer Reihe mit früheren ausgezeichneten Projekten wie dem Rheinboulevard in Köln-Deutz, dem Baakenpark in der Hamburger Hafencity, der Park am Gleisdreieck in Berlin oder dem Masterplan Emscher:Zukunft zwischen Dortmund und Dinslaken.
Franz Reschke aus Berlin zeichnet als Landschaftsarchitekt auch für die kommende nordrhein-westfälische Landesgartenschau 2026 in Neuss und für die Bundesgartenschau 2029 in Rüdesheim verantwortlich.
Die Bundesbauministerin Verena Hubertz wurde in einer Videobotschaft in der Feierstunde zugeschaltet. Sie forderte dazu auf, Städte widerstandsfähig gegenüber den Folgen des Klimawandels zu machen. „Wir brauchen mehr Bäume, mehr Wasser, mehr Schatten. Nicht bloß als Dekoration, sondern als ein zentraler Bestandteil moderner Stadtstrukturen. Denn eine klimaresiliente Stadt beginnt nicht erst am Stadtrand.“
Foto: Stadt Höxter