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Mittwoch, 20. November 2024 Mediadaten
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Rainer Mues (von links), Edith Götz, Hubertus Hartmann, Josef Jacobi, Hubertus Hartmann und Heinrich Wenisch stellten die geplante Podiumsdiskussion am 4. Mai zum Atommüll-Zwischenlager Würgassen im Vorfeld der NRW-Landtagswahl vor.

Beverungen/Würgassen (red). Zur Landtagswahl NRW veranstaltet die Bürgerinitiative Bördeland am 4. Mai um 19:30 Uhr eine Podiumsdiskussion zum geplanten Atommüll-Zwischenlager Würgassen. In der Stadthalle Beverungen (im Saal Bever) sind die Kandidaten von CDU, SPD, Grüne und ein Vertreter der FDP auf dem Podium dabei.

Im Vorfeld der Veranstaltung blickte die BI auf dem Biohof Hartmann in Haarbrück auf zahlreiche wichtige Aktivitäten in den vergangenen Wochen zurück. Im Februar nahmen Vertreter der BI an einer Veranstaltung zur Logistikstudie zum Zwischenlager Würgassen teil. Die Länder NRW und Niedersachsen hatten eingeladen, Minister und Abgeordnete der Region waren ebenfalls dabei.

BI-Mitglied Hubertus Hartmann wollte den einmütigen Optimismus zu der geplanten Studie nicht uneingeschränkt teilen. „Es ist jedoch positiv, dass die Ministerien das ´logistische Konzept´ und die generelle Notwendigkeit jetzt grundsätzlich hinterfragen.“

Fragen bleiben auch zu erwähnten „Konditionierungsstandorten“, in denen der Atommüll aus den jetzigen Zwischenlagern zunächst in einlagerungsfähige Gebinde verarbeitet werden sollen. Ist das geplante Zwischenlager in Würgassen dann noch notwendig? Vor allen vor dem Hintergrund der gerade explodierenden Kosten im Bau-, Energie-, und Logistikbereich.

„Von den ursprünglich schon wenig glaubwürdigen Baukosten in Höhe von 500 Millionen Euro kann nicht mehr ausgegangen werden – das Projekt dürfte sich eher auf 2,5 Milliarden heraufschrauben“, sagt Rainer Mues vom BI-Vorstand. Und dabei sind die Kosten für Transport und Klimabilanz noch vollkommen ungeklärt. Es sei der Bevölkerung nicht zu vermitteln, dass sie Energie sparen soll und hier hunderttausende Kilometer auf der Straße zurückgelegt würden. Auch der bislang immer heruntergespielte Standortnachteil Sicherheit müsse vollkommen neu bewertet werden. Die letzte präsentierte Hochwasserstudie der BGZ wies Mängel auf, auf die die BI bereits hingewiesen hatte. Das Hochwasserereignis im Ahrtal veranschaulichte diese dramatisch. Die BGZ ließ die Studie überarbeiten, die Mängel wurden allerdings augenscheinlich nicht ausgeräumt. Bestimmte zu berücksichtigende extreme Hochwasser der Vergangenheit wurden auch in der Überarbeitung einfach „ausgeklammert“.

Der behaupteten „mangelhafte Datenlage“ zu früheren Hochwasserereignissen widersprechen die Ergebnisse eigener Recherchen eindeutig, so die BI. Mehrere wissenschaftliche Studien bescheinigen den fraglichen Hochwasserereignissen mit extremen Folgen für die Region Weserbergland sogar eine „ausgezeichnete Datenlage“.

Intensive Bemühungen um die Vorbereitung einer weiterführenden Petition zum Zwischenlager in Würgassen gab es in der Zwischenzeit ebenfalls. Kontakt zu Abgeordneten des Petitionsausschusses wurden aufgenommen, um eine solche Petition zum Erfolg zu führen. Positive Signale kamen zurück.

Mit der niedersächsischen Atomexpertin der „Grünen“, Miriam Staudte tauschte sich die BI aus, um ihre Einschätzung aus niedersächsischer Sicht einzuholen. Bei der Kontaktaufnahme mit dem Umweltministerium sagte sie Unterstützung zu. Von der neuen Umweltministerin Steffi Lembke ist die BI bisher enttäuscht. In Anbetracht der neuen Koalition in Berlin hatte sich die BI Bördeland mit der Bitte um einen Austausch zum Thema Würgassen an die neue Umweltministerin gewandt, bislang aber noch keine Rückmeldung erhalten.

Die Bürgerinitiative Lebenswertes Bördeland & Diemeltal wird sich weiterhin für die heimische Region einsetzen. BI-Vorstand Josef Jacobi: „Wir setzen uns dafür ein, dass wir nach Recht und Gesetz behandelt werden. Alles was bisher geplant wird ist illegal. Die BGZ plant nicht auf gesetzlichen Grundlagen. Der Regionalplan schließt den Standort Würgassen aus.“

Foto: BI Lebenswertes Bördeland & Diemeltal

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