Willebadessen (red). Zu einem Seminar mit dem Thema „Fokus Afrika“ lädt das Christliche Bildungswerk „Die Hegge“ in Willebadessen-Niesen vom 12. bis 14. August ein.
»Bis die Löwen ihre eigenen Historiker haben, wird die Geschichte der Jagd immer den Jäger verherrlichen.« Dieses afrikanische Sprichwort macht deutlich, wie wichtig es ist, jeweils mit den Beteiligten statt über sie zu sprechen. Das wird beim Afrikaseminar der Hegge beherzigt.
Gerade Afrika, das oft als schwarzer Kontinent bezeichnet wird, ist kaum im europäischen Bewusstsein. Dunkel ist dabei vor allem das Wissen der EuropäerInnen über die reichhaltigen Kulturen und Errungenschaften der Menschen dieses Nachbarkontinents.
Bei diesem Seminar werden zum einen wirtschaftliche Fragen diskutiert. Welche Chancen und Herausforderungen liegen in einer stärkeren Zusammenarbeit afrikanischer Staaten? Welche Bedingungen könnten eine panafrikanische Freihandelszone erfolgreich machen?
Die Arbeit und Errungenschaften afrikanischer Frauen werden in der deutschen Öffentlichkeit zu wenig wahrgenommen. Bei der Tagung werden die Ursachen analysiert und Änderungsmöglichkeiten ausgelotet.
Afrikanische Autorinnen sind seit Jahrzehnten in der Literatur präsent. Sie setzen ihre Erfahrungen künstlerisch um und erzählen von Kindheit und Mutterschaft, von der Bewältigung des Alltags in beruf und Familie, von Polygamie und Paternalismus. Sie schreiben über koloniale und nachkoloniale Gewalt, und viele fragen sich, ob es auch für sie ein Paradies gibt.
Ken Bugul gilt als eine der wichtigsten senegalesischen Schriftstellerinnen der französischsprachigen Literatur der letzten Jahre. Ein Film der Schweizer Filmemacherin Silvia Voser ermöglicht eine Begegnung mit Bugul.
Viele Anstrengungen werden von Staaten, Staatengemeinschaften, Nicht-Regierungsorganisationen und Einzelpersonen unternommen, um armen Menschen in Afrika (und anderswo) zu helfen, ihre Lebenssituation zu verbessern. Doch wie sieht es mit der Wirksamkeit von solchen Projekten aus? Unter welchen Bedingungen können sie gelingen?
Beim Seminar auf der Hegge lernen die Teilnehmenden mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten in Vorträgen, Diskussionen und Gesprächen die Vielfalt Afrikas kennen und können so ein einseitiges Bild von Afrika, das oft von Hunger, Kriegen und Katastrophen geprägt ist, hinterfragen.
Es referieren Dr. Boniface Mabanza Bambu, Heidelberg, Koordinator Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika, KASA
Dr. des Rahab Njeri, Köln, Referentin Rassismuskritik, Referat Gender & Diversity Management Universität zu Köln
Dr. Almut Seiler-Dietrich, Bensheim, Literaturwissenschaftlerin zu subsaharischen Literaturen.
Ronald Kitanda, Rhöndorf, Praktiker für soziales Entwicklung, Experte für ländliche Entwicklung beim ILD
Anmeldungen und weitere Auskünfte: DIE HEGGE Christliches Bildungswerk Niesen, 34439 Willebadessen, Tel: 05644-400 und 700, www.die-hegge.de,