Brakel (red). Jede Menge Edelmetall wechselte jetzt bei der Jubilarfeier des Männergesangvereins 1868 Brakel den Besitzer. Heinz Hartmann, Vorsitzender des Chorverbandes Höxter-Warburg, konnte mehrere Silber- und Goldnadeln an die Revere der Sängerjubilare heften. Sogar eine in echtem 585er Gold: „Da kannste mit zu „Bares für Rares“ gehen,“ schmunzelte der Sänger-Chef im Vereinslokal Tegetmeier.
„Pandemiebedingt konnten in den letzten drei Jahren keine Feiern mit Ehrungen durchgeführt werden,“ erläuterte MGV-Vorsitzender Hermann Kanthak in seiner Begrüßung, so dass jetzt sechs Jubilare zu würdigen waren. „Umso mehr freut es mich, die Aktiven und einige Passive mit ihren Ehefrauen hier zu sehen,“ und überreichte ganz galant jeder Ehefrau eine Rose. Die anschließenden Ehrungen beinhalteten jedes Mal einen Liederwunsch des jeweiligen Sängers, den der Chor unter der bewährten Führung von Heinrich Hermes vortrug.
Seit einem Vierteljahrhundert ist Rainer Hartmann aktiv. Zunächst trat er 1997 dem Gemischten Chor Frohnhausen bei, war aber damals schon ein Fan der MGV-Weihnachtskonzerte. 2010 folgte dann der Wechsel zum 1. Tenor des MGV 1868. In der selben Stimmlage ist seit vier Jahrzehnten (September 1980) Karl-Heinz Remmert zu finden. Als Metzgermeister sorgte er nicht nur bei Veranstaltungen, sondern auch bei den vielen Ausflügen immer vorzüglich für das leibliche Wohl. Im Jahr 2007 trat er als Nachfolger des Ehrenvorsitzenden Dieter Mus das Amt des 1. Vorsitzenden an, das er bis 2015 ausübte. Dem Vorstand gehört der Jubilar weiterhin als 2. Kassenwart an.
Die nächste Ehrung übernahm der 2. Vorsitzende Wilhelm Waldhoff, denn auch Hermann Kanthak steht seit 40 Jahren im 1. Bass seinen Mann. Von 1998 bis 2016 kümmerte er sich als 2. Kassierer mit um die Finanzen, im Januar 2016 wählte ihn die Versammlung zum 1. Vorsitzenden. Seine private Vorliebe fürs Reisen drückte sich in den vergangenen Jahren in der Organisation vieler Tages- und Mehrtagesfahrten in ganz Europa aus. Als der langjährige musikalische Leiter Gottfried Rempe den Chor verließ, schaute Hermann Kanthak nur über den heimischen Gartenzaun und engagierte den gerade erst zugezogenen Musiklehrer Dirk Josten als neuen Chorleiter.
Bereits im Juni 1970 wurde Josef Pape als aktiver Sänger in den 1. Bass aufgenommen. Der gelernte Banker erhielt schon vier Jahre später die Stimmen der Sänger, als sie ihm die Kassenführung übertrugen. Erst als Stellvertreter, später dann als 1. Kassenwart bis 2006. Auch die Pflege der Internet-Homepage ist bis heute sein Metier. Ebenso seit fünfzig Jahren (Eintritt 1972) ist Heinz-Bernd Weskamp im 1. Bass aktiv. Interessant ist, dass aus der Familie Weskamp die Männer seit vier Generationen Mitglieder des MGV 1868 sind.
Nicht gerade alltäglich ist das Jubiläum von Sangesbruder Willi Wagemann im 1. Tenor. Bereits als 20-Jähriger kam er 1960 in den Chor und begeisterte nicht nur als Chormitglied, sondern auch oft als Solist bei vielen Aufführungen. „Arbeiten für den Chor waren für Willi nie ein Problem,“ zollte ihm der MGV-Vorsitzende Hermann Kanthak Respekt. Von 1963 bis 1982 sorgte Willi Wagemann für die Noten des Vereines und von 2002 bis 2018 präsentierte er bei offiziellen Anlässen die Vereinsfahne.
Eine Urkunde des Deutschen Sängerbundes für 60 Jahre aktiven Gesang, unterschrieben vom Präsidenten Christian Wulff (Ex-Bundespräsident) ist der Dank dafür.
Chorverbands-Chef Heinz Hartmann hatte bei seiner langen Gratulations-Cours dann doch noch eine Überraschung parat. Dem bereits Anfang des Jahres zum „Ehrenmitglied“ ernannten Schriftführer Gerd Güthoff (wir berichteten) überreichte Vorsitzender Kanthak unter dem Beifall der Anwesenden die Ernennungsurkunde des Vereines und Hartmann zauberte eine Urkunde des Landes-Chorverbandes NRW aus dem Hut. „Hiermit ehren wir Gerd Güthoff für 40 Jahre Vorstandsarbeit,“ zitierte Heinz Hartmann aus der Urkunde und überreichte als Dank eine besondere Ehrennadel des Verbandes, gefertigt aus 14-karätigem Gold.
Den Abend verbrachten alle Anwesenden bei einem leckeren Buffet, kühlen Getränken und anregenden Gesprächen.
Foto: W. Gawandtka