Bad Driburg (red). Für mehr Bewegung im Grundschulalltag will die AOK NordWest sorgen. Dazu startet die Gesundheitskasse heute an der Schule unter der Iburg in Bad Driburg das Präventionsprojekt ‚AOK-WalkingBus - der aktive Schulweg’. „Damit möchten wir die Grundschüler in Bad Driburg auf einem sicheren Weg zur Schule zu mehr körperlicher Aktivität motivieren. Durch die Bewegung an der frischen Luft sind die ‚Buskinder’ im Unterricht konzentrierter, lernen aufeinander Rücksicht zu nehmen und stärken ihr Gemeinschaftsgefühl“, so AOK-Teamleiter für Prävention Hans-Jürgen Nolte.
Zu Fuß gehen, rennen, in Aktion sein – für die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler spielt das eine wichtige Rolle. Aber die Realität sieht oft anders aus. Häufig beginnt der Bewegungsmangel schon morgens. Etwa jedes fünfte Kind wird mit dem Auto zur Schule gebracht. In den Grundschul-Jahrgängen ist der Anteil noch einmal signifikant höher. Der ‚AOK-Walking Bus‘ ist ein Projekt, das wichtige Gesundheitsthemen wie Bewegung, Ernährung und psychische Gesundheit kindgerecht vermittelt und den wichtigen Bereich Verkehrserziehung in der Grundschule ergänzt. Dies geschieht gemeinsam mit der Landesverkehrswacht Nordrhein-Westfalen. Der Bus hat viele Beine statt Räder und kommt lediglich in der Fantasie der Kinder vor. Aber es gibt eine feste „Bus-Route“, „Haltestellen“ und einen „Fahrplan“. Das Prinzip: Eine erwachsene Person begleitet eine Gruppe von Jungen und Mädchen auf ihrem Schulweg, sorgt für die nötige Sicherheit der kleinen „Fahrgäste“ und schaut, dass der „gehende Bus“ pünktlich an der Schule eintrifft. Dabei steigen an verschiedenen Haltestellen entlang des Schulwegs nach einem festgelegten Zeitplan weitere Kinder ein.
Die örtliche Polizei wird im Rahmen einer vorgeschalteten Stadtteil- und Gefahrenanalyse eingebunden. Hierbei werden mögliche und sinnvolle Strecken sowie Haltestellen festgelegt. Auf einem gemeinsamen Elternabend werden auch die Eltern der Grundschülerinnen und Grundschüler über das Programm informiert und in die Umsetzung involviert. Der ‚Walking Bus‘ funktioniert also wie ein echter Schulbus – nur eben zu Fuß. Er unterstützt so beim Ausbau wichtiger kognitiver Fähigkeiten und bietet den Kindern gleichzeitig einen Schutzraum, in dem sie sich sicher entwickeln können. Das Erleben in der Gruppe trägt gleichzeitig zum Aufbau sozialer Fähigkeiten bei: Die Kinder lernen, aufeinander zu achten, sich gegenseitig zu motivieren und Verantwortung zu übernehmen. Allein durch den ‚Walking-Bus‘ bewegen sich die Kinder durchschnittlich 35 Minuten pro Tag. Damit ist bereits die Hälfte der empfohlenen täglichen körperlichen Aktivität abgedeckt. „Laut der AOK-Studie von 2018 bewegen sich nur zehn Prozent der Kinder moderat. Der Schulweg ist eine ideale Möglichkeit, um Mangel an Bewegung und körperlicher Aktivität im Schulkindalter systematisch entgegenzuwirken“, so Nolte. Darauf baut auch die Schule unter der Iburg in Bad Driburg.
„Nach dem gemeinsamen Schulweg starten die Kinder ruhiger und ausgeglichener in den Unterricht. Dazu lernen sie, sich im Straßenverkehr sicher zu bewegen und neue Kontakte zu ihren Mitschülern knüpfen. Das fördert ihre Sozialkompetenz“, sagt Marion Oeynhausen, Schulleiterin der Schule unter der Iburg in Bad Driburg.
Der ‚AOK-WalkingBus‘ ist ein Baustein zum Präventionsprogramm ‚Henrietta‘ und lässt sich in jeder Schule einfach einrichten und umsetzen. Ganz entscheidend ist das Engagement von ehrenamtlichen Helfern, die die Touren in Eigenregie erstellen. Bei den Eltern kommt das AOK-Programm gut an. Interessierte Schulen im Kreis Höxter können sich bei der AOK NordWest um eine Teilnahme bewerben. Der AOK-Beauftragte für Schulprojekte, Andreas Jung, beantwortet gerne weitere Fragen und nimmt Anmeldungen entgegen. Telefonisch ist er unter 0800 2655-500072 erreichbar.
Foto: Stadt Bad Driburg