Bielefeld/Bad Driburg (red). Der Großteil pflegebedürftiger Personen wird zu Hause von seinen Angehörigen versorgt. Die Pflege ist oftmals mit körperlichen und psychischen Belastungen verbunden. Bislang gibt es für die Pflegepersonen nur wenige Angebote zur Erholung und Rehabilitation. Das Projekt „Auszeit in OWL“ der OstWestfalenLippe GmbH und der sieben Heilbäder am Teutoburger Wald möchte das Reha-Angebot für pflegende Angehörige in der Region ausweiten und verbessern.
Auf Einladung der OWL GmbH kamen Anfang September rund 80 Expertinnen und Experten zur Tagung „Stationäre Rehabilitation für pflegende Angehörige in Westfalen“ im Gräflichen Park Health & Balance Resort in Bad Driburg zusammen. Die Teilnehmer vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW, der Rentenversicherung, Krankenkassen, freien Wohlfahrtspflege, Kliniken und Pflegeeinrichtungen sowie von Verwaltungen und Kurorganisationen in Ostwestfalen-Lippe (OWL) diskutierten Programme, Maßnahmen und Praxisbeispiele für pflegende Angehörige.
In verschiedenen Vorträgen wurden die hohe Belastung und das Krankheitsrisiko der mehr als vier Millionen pflegenden Angehörigen in Deutschland thematisiert. Einigkeit bestand darin, dass stationäre Reha-Angebote einen wichtigen Beitrag zur mentalen und körperlichen Kräftigung der pflegenden Menschen leisten können.
Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. In OWL wird die Reha für pflegende Angehörige bisher in vier Kliniken angeboten. Dazu gehört das Rehazentrum Bad Driburg mit der Klinik Berlin, die mit dem Philipp-Melanchthon-Zentrum des Evangelischen Johanneswerks kooperiert. Weitere Kliniken in OWL befinden sich in der Phase der Entwicklung einer Reha für Pflegepersonen. Dabei erhalten sie Unterstützung durch das Projekt.
Die Möglichkeit der Durchführung einer für sie konzipierten Reha ist bei vielen pflegenden Angehörigen noch nicht bekannt. Daher ist als Teil einer Kommunikationsinitiative des Projektes ein neues Faltblatt über die Angebote der Kliniken erschienen. In Zukunft werden auch in digitalen Medien die Vorzüge der klinischen Programme und des „Heilgartens“ Teutoburger Wald umfassender präsentiert.
Hintergrund
Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS NRW) hat sich mit dem Landesprogramm „Kuren für pflegende Angehörige“ und den damit zusammenhängenden REGIONALE-Projekten in OWL und Südwestfalen auf den Weg gemacht, bessere und vielfältigere Möglichkeiten der klinischen Rehabilitation und Kur für pflegende Angehörige zu schaffen.
OWL und Südwestfalen bieten mit ihren zahlreichen Heilbädern und Rehabilitationskliniken sehr gute Voraussetzungen zur Schaffung spezieller Reha-Angebote, die in Nordrhein-Westfalen derzeit nur vereinzelt vorhanden sind.
Foto: Teutoburger Wald Tourismus