Brakel (red). Allen Vorbehalten zum Trotz setzten der einstige Landrat des Kreises Höxter Hubertus Backhaus und der Geschäftsführer der Gesellschaft zur energetischen Nutzung nachwachsender Rohstoffe (GNR) Norbert Hofnagel auf das „richtige Pferd“. „Mit dem Projekt, eine lokale Energieversorgung aufzubauen, war man aus heutiger Sicht seiner Zeit voraus“, so Jens Hoppe (GF der GNR). Aus regionaler Biomasse in Form von Holzhackschnitzeln wird am Heizwerk westlich der Ostwestfalenstraße seit nunmehr 20 Jahren Wärmeenergie für verschiedene Liegenschaften vom Tegelweg über die Klöckerstraße bis zum Bohlenweg erzeugt. Nach der ersten Vertragslaufzeit wurden die Verträge zwischen der GNR mbH und den bestehenden Kunden nun um weitere zehn Jahre verlängert.
Als Geschäftsführer der GNR freut sich Jens Hoppe, dass einer Fortführung jetzt nichts mehr im Wege stehe: „Gerade die Verwerfungen auf dem Energiemarkt im vergangenen Jahr führen uns vor Augen, wie wertvoll dieses Projekt ist. Denn Versorgungssicherheit bei der Wärmeabnahme ist unseren Kunden neben dem Nachhaltigkeitsgedanken besonders wichtig.“ An das Wärmenetz sind neben dem Kolping-Berufsbildungswerk Brakel das Berufskolleg und die Brüder-Grimm-Schule des Kreises Höxter, die Städtische Grundschule sowie die Gebäude der Landwirtschaftskammer NRW und dem Westfälischen-Lippischen Landwirtschaftsverband angeschlossen. Neuerdings wurde auch im neuen Bildungscampus, welcher von der Kreishandwerkerschaft und dem Kreis Höxter gemeinsam betrieben wird, die Wärmelieferung aus dem Heizwerk der GNR aufgenommen.
Als Gesellschafter des Heizwerkes bündeln seit 20 Jahren drei Unternehmen ihre Kompetenzen in der GNR. Dieses ist die Agrardienst GmbH, welche dem Betriebshilfsdienst und Maschinenring e.V. angeschlossen ist. Sie ist federführend für die Logistik, Hackertechnik und die technische Betreuung vor Ort verantwortlich. Die Steuerungs- und Leittechnik werden durch die Energieservice Westfalen Weser GmbH abgedeckt. Dritter Partner ist mit der Lobbe Entsorgung GmbH ein Experte in Sachen Container-Logistik und Asche-Entsorgung. Am Heizwerk werden jedes Jahr zwischen 5 und 6 Mio. kWh Wärme erzeugt und per Wärmeleitungen in die Liegenschaften der Kunden transportiert. Durch den Einsatz der Holzhackschnitzel können somit jedes Jahr beispielsweise rund 500.000 Liter Heizöl ersetzt werden. „Die Wertschöpfung bleibt vor Ort und wandert nicht aus dem Kreis Höxter ab“, so Hoppe.
Foto: KBBW Brakel