Bad Driburg (red). Die Knappschafts-Klinik wurde erneut als „Selbsthilfefreundliche Reha-Klinik“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist ein Qualitätsmerkmal für die strukturierte Zusammenarbeit mit Selbsthilfeverbänden und -gruppen und ist für drei Jahre gültig. Als Nachweis sind fünf Qualitätskriterien (Selbstdarstellung der Selbsthilfe ermöglichen, Rehabilitandinnen und Rehabilitanden auf die Vorteile und Möglichkeiten der Selbsthilfe hinweisen, Selbsthilfe-Ansprechpartner in der Klinik benennen, Klinikbeschäftigte zum Thema Selbsthilfe qualifizieren, Kooperation und Austausch verfestigen) umzusetzen. Unterstützt wurde die Klinik durch das Selbsthilfe-Büro des Kreises Höxter. Die Schwerpunktklinik für kardiologische Rehabilitation wurde 2014 erstmals und als bundesweit dritte Reha-Klinik ausgezeichnet.
Die gemeinschaftliche Selbsthilfe ist eine wichtige Säule im Gesundheitswesen. Rund 3,5 Millionen Patienten und Angehörige sind lt. der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (kurz: NAKOS) in ca. 100.000 Selbsthilfegruppen und über 3.000 Selbsthilfeorganisationen organisiert.
„Das Engagement der Selbsthilfe ist eine sinnvolle und wichtige Ergänzung zur professionellen Versorgung, unterstützt bei der Bewältigung schwieriger Lebenslagen, fördert die individuelle Gesundheitskompetenz, bietet alltagsbezogene Lebenshilfe und gibt Betroffenen eine Stimme. Reha-Einrichtungen wie die Knappschafts-Klinik, die mit Selbsthilfegruppen nach dem Konzept Selbsthilfefreundlichkeit zusammenarbeiten, betreiben einen außergewöhnlichen Aufwand, um diese Kooperationen systematisch und strukturiert aufzubauen und auf Augenhöhe zu gestalten. Die Auszeichnung als Selbsthilfefreundliche Reha-Klinik ist ein Weg um dieses Engagement nach außen darzustellen. Ein Weiterer ist die Hervorhebung im einrichtungsinternen Qualitätsmanagement und den in diesem Rahmen durchgeführten internen und externen Audits sowie Zertifizierungen.“, informiert Antje Liesener, Netzwerkoordinatorin der NAKOS.
Die Auszeichnung wird vom Netzwerk Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen vergeben, das Netzwerk wurde 2009 u.a. von Paritätischer Landesverband NRW, NAKOS und Bundesverband der Betriebskrankenkassen gegründet. Mitglieder sind Selbsthilfekontaktstellen, Selbsthilfegruppen/-organisationen und Gesundheitseinrichtungen.
„Die Zusammenarbeit zwischen Selbsthilfe und Reha-Klinik sorgt für eine Verbesserung der Qualität in der rehabilitativen Behandlung, das Verständnis der Fachkräfte wächst durch den regelmäßigen Austausch mit Selbsthilfegruppen und unterstützt Patienten bei der Krankheitsbewältigung.“ berichtet Antje Drewes, Qualitätsmanagement- und Selbshilfebeauftragte der Knappschafts-Klinik Bad Driburg über die Vorteile und ergänzt, dass die Verknüpfung von Fachwissen mit dem Expertenwissen der Betroffenen eine ganzheitliche Betrachtung von Krankheit und Behinderung und insgesamt Stärkung von Patientenbindung ermöglicht.
Im Qualitätszirkel der Knappschafts-Klinik Bad Driburg zur Erlangung der Auszeichnung Selbsthilfefreundlichkeit arbeiten folgende regionale Selbsthilfegruppen mit, dazu gehört auch ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch mit der Knappschafts-Klinik: Selbsthilfegruppe (SHG) Herzerkrankte OWL, Defi Selbsthilfe Höxter und Umland, SHG "Pink Shoes" speziell für junge krebskranke Frauen, SHG Parkinson Bad Driburg/Warburg, Rheuma-Liga Kreis Höxter, Kreuzbund e.V. Kreis Höxter, SHG Depressionen Bad Driburg *, SHG Ängste Bad Driburg, SHG Diabetes / Warburg, SHG Sucht e.V. Willebadessen und Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter -Kontaktstelle Selbsthilfe Körperbehinderter Höxter-
Karl-Josef Günther, Landesbeauftragter NRW im Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter BSK e.V., war erster Gratulant und bedankte sich beim Verwaltungsleiter Alexander Schunicht für die enge Kooperation zwischen dem BSK und der Knappschafts-Klinik. Dabei sagte Günther, der auch Beauftragter seines Vereins im Kreis Höxter ist, besonders in Fragen der Barrierefreiheit seine Unterstützung bei der weiteren Ausgestaltung der Bad Driburger Reha-Klinik zu. Als äußeres Zeichen der Kooperation präsentierten Alexander Schunicht und Karl-Josef Günther einen von der Knappschafts-Klinik zur Verfügung gestellten Rollup, der seine Heimat frei zugänglich im Aufenthaltsraum der Reha-Einrichtung gefunden hat. Informationen zum Thema: www.selbsthilfefreundlichkeit.de
Foto: Knappschafts-Klinik