Bad Driburg (jg). Zu einer Feierstunde lud die Katholische Hospitalvereinigung Weser-Egge am vergangenen Sonntag in das St. Josef Hospital nach Bad Driburg ein. Grund für die Feierstunde ist der 50. Geburtstag des Hauses. Zahlreiche Gäste aus Politik und Ärzteschaft waren beim Festakt dabei und im Anschluss daran wurde für die Öffentlichkeit der Tag der offenen Tür durchgeführt. Einen spannenden, aber zugleich auch nachdenklichen Rückblick auf die Historie des Hauses gab der Chefarzt a.D. und Begründer der Klinik für Psychiatrie, Dr. med. Hanns Philipzen. Dem Rückblick konnten die Anwesenden entnehmen, dass früher Ordensschwestern die Pflege und die Betreuung von Kranken übernommen und ein offenes Ohr für ihre Patienten hatten, erklärte Philipzen.
„Doch heute ist es anders, aus Ordensschwestern sind ausgebildete Krankenschwestern geworden, aus dem Hospital - was für Hospiz = Fremder, Gast und für Gastfreundlichkeit steht, ist ein Wirtschaftsunternehmen geworden, was durch eine Mitarbeitervertretung, einem Betriebsrat und einer Betriebsleitung geführt wird“, stellte Dr. med. Philipzen heraus.
„Klar ist, dass auch heute noch die Gastfreundlichkeit gegeben ist“, fuhr er fort. Die Pflege aber würde aufgrund der Leistungskontrolle und durch den stetig wachsenden Papierkram zu kurz kommen.
„Die Nähe zum Patienten fehlt“, brachte der Chefarzt mit Nachdruck zum Ausdruck. Nach den nachdenklichen und aufrüttelnden Worten von Dr. med. Hanns Philipzen wurde Driburgs Bürgermeister Burkhard Deppe durch den Vorsitzenden des Verwaltungsrates, Marcel Giefers, für die Festansprache auf die Bühne gebeten.
„Die Bedeutung des Hauses, die Bedeutung des St. Josef Hospitals Bad Driburg hier auf der Weberhöhe ist sowohl für mich, als auch für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bad Driburg eine sehr hohe“, begann der Bürgermeister mit seinen Ausführungen.
„Wir alle können stolz darauf sein und das nicht nur wir Bad Driburger, sondern alle Bürgerinnen und Bürger im Kreis Höxter, dass wir eine so starke und innovative Hospitalvereinigung haben. Es wurden Fachzentren für die unterschiedlichsten Krankheitsbilder gebildet, wo für unsere Mitmenschen das Optimum an medizinischer Ausstattung und Fachlichkeit geboten wird“, fuhr Deppe fort.
Für 345 Mitarbeitern, die hier in Bad Driburg in unterschiedlichsten Stellungen und Funktionen arbeiten, biete das St. Josef Hospital eine wirtschaftliche Lebensperspektive für die Bürgerinnen und Bürger in und um Bad Driburg, stellte Deppe heraus. Aber nicht nur für die Angestellten des Hauses biete das St. Josef Hospital die Lebensperspektive, sondern durch die enge Verbundenheit zur Region und bei der Vergabe von Aufträgen sei es im handwerklichen oder in der Zusammenarbeit mit den Rehabilitationskliniken sogar weitaus mehr, fuhr der Bürgermeister fort.
„Wir Driburger können stolz auf das Haus sein“, so beendete Bürgermeister Burkhard Deppe seine Laudatio und übergab dem Geschäftsführer der KHWE das Buch der Stadtgeschichte Bad Driburgs als Geschenk. Der stellvertretende Landrat, Johannes Reineke, überbrachte die besten Glückwünsche des Landrats und der Kreisverwaltung an die Geschäftsführung und übergab eine Urkunde.++ Anschließend übernahm der Geschäftsführer des Katholischen Hospitalvereinigung Weser-Egge Reinhard Spieß das Wort. Er freue sich darüber, dass so viele Gäste der Einladung gefolgt seien um an diesem Festakt dabei zu sein.
Weiter fuhr er fort, dass es in der näheren Zukunft Veränderungen geben werde. Veränderungen, die unumgänglich seien. Es werde eine neue Dachhaut geben, die Fassade werde erneuert und viele andere baulichen Maßnahmen seien in Planung. Auch räumliche Veränderungen und Umstrukturierungen werde es geben, so Spieß. „Die Küchenabteilung wird umgebaut, so dass für die Intensivstation mehr Plätze zur Verfügung gestellt werden und für die Radiologie wird es ein neues Gerät geben“, fuhr Spieß weiter fort.
Im Anschluss an den offiziellen Teil fand der Tag der offenen Tür unter der Moderation von dem Partyteam Bad Driburg statt. Diverse Stationen konnten besichtigt werden, Hausführungen wurden angeboten und für die Kinder bestand die Möglichkeit, sich selbst einen Gips anzulegen, einen Rettungswagen besichtigen und sich vom Roten Kreuz professionelle „Verletzungen“ schminken zu lassen.
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