Bad Driburg (red). Als chronisch gilt jede Wunde, die innerhalb von acht Wochen trotz Behandlung nicht abgeheilt ist. Typisch sind etwa Geschwüre des diabetischen Fußsyndroms und Wunden bei venöser oder arterieller Durchblutungsstörung. Am St. Josef Hospital Bad Driburg hat sich ein Team der Klinik für Gefäßchirurgie auf die Versorgung chronischer Wunden spezialisiert und wurde dafür 2017 erstmals zertifiziert. Jetzt hat die Fachgesellschaft ICW die hohe Versorgungsqualität erneut bestätigt.
Die Initiative Chronische Wunden (ICW) wurde 1995 von Ärzten, Pflegenden und Mitarbeitenden der Krankenkassen gegründet, um die Vorsorge und Therapie von Menschen mit chronischen Wunden zu verbessern. Zu den strengen Kriterien für eine ICW-Zertifizierung gehören neben der Einhaltung bestimmter Behandlungsstandards ständige Fortbildungen des Personals, eine detaillierte Dokumentation der Behandlung sowie eine intensive Netzwerkpflege mit Angehörigen, Hausärzten, Pflegediensten sowie auch mit Podologen und Schuhtechnikern, damit die Nachversorgung der Patienten sicher gestellt ist.
"Wir gewährleisten eine individuelle Behandlung nach neuesten wissenschaftlichen Methoden", sagt Dr. Hüseyin Töre, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie und Ärztlicher Leiter des Wundzentrums. Aktuell kümmert sich dort ein Team aus drei ärztlichen und zwei pflegerischen Wundexperten um die stationären Patienten des St. Josef Hospitals sowie um rund 150 ambulante Patienten.
Neben der erneuten Auszeichnung durch die medizinische Fachgesellschaft freut sich das Wundteam auch über neue Räumlichkeiten. Das moderne Wundzimmer ist nicht nur nach neuesten Hygienestandards ausgestattet, sondern schafft mit viel Tageslicht und heller Farbe eine freundliche Atmosphäre. "Hier versorgen wir die Wunden aller stationären Patienten, die nicht bettlägerig sind, und können so auch mehr Privatsphäre bieten", erklärt Pflegetherapeutin Iris Schäfers. Ambulante Patienten befinden sich manchmal wochen- bis monatelang in der Behandlung der Wundexperten. "Ein Patient hat uns sogar Bilder für das neue Wundzimmer gemalt", freuen sich Schäfers und ihr Kolleginnen und Kollegen.
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