Es ist ein wirklich verantwortungsvoller Job, den Friseurmeisterin Karin Thiele aus Brakel tagtäglich absolviert. Nur wenige Handwerker gehen mit ihren Kunden so auf Tuchfühlung wie ein Friseur. Deshalb ist in diesem Beruf nicht nur handwerkliches Können gefragt, sondern vor allem auch Sensibilität und Einfühlungsvermögen. Karin Thiele besitzt diese herausragenden Eigenschaften von Natur aus. Sie ist das, was man heute im Jobcoaching als „sensiblen Macher“ bezeichnen würde - sanft, bescheiden und mitfühlend, aber trotzdem liebenswürdig bestimmt.
Karin Thiele ist eine leidenschaftliche Friseurin. Sie kennt sich aus mit aktuellen Trends, mit Farben und vor allem mit Make-up. Schließlich hat sie nach ihrer Ausbildung auch mal als Maskenbildnerin für den WDR gearbeitet. Bevor Karin Thiele in den Salon ihres Mannes Albert Thiele nach Brakel wechselte, hatte sie ein eigenes Friseurgeschäft in Bielefeld. Die geschäftstüchtige und agile Friseurmeisterin lässt andere gern an ihrem Wissen und ihrer Erfahrung teilhaben. Seit ihrer Meisterprüfung im Jahr 1967 hat sie rund 40 Auszubildende auf dem Weg ins Berufsleben begleitet. Die Arbeit mit jungen Menschen liebt sie so sehr, dass sie sich darüber hinaus seit mehr als zwanzig Jahren auch in der überbetrieblichen Ausbildung der Friseur-Innung Höxter-Warburg engagiert. Abseits des Salontrubes trainiert sie mit den Azubis in den Schulungsräumen die handwerkliche Feinarbeit.
Karin Thiele bringt sich gern ehrenamtlich in unterschiedlichster Form ein. Im März 1996 wurde sie in den Vorstand der Friseur-Innung Höxter-Warburg gewählt und gehörte bis 2006 auch dem Modefachbeirat der Innung an. Aus der aktiven Vorstandsarbeit hat sie sich im Februar dieses Jahres nach zwei Jahrzehnten zurückgezogen. Ehrenobermeister Rudolf Gördemann und Obermeister Carsten Lödige ließen es sich nicht nehmen, Karin Thiele persönlich zu gratulieren und ihr den Goldenen Meisterbrief der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld zu verleihen.
Foto: Pierre Otte