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Freitag, 15. November 2024 Mediadaten
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Brakel (red). Sie hat immer den ganzen Menschen im Blick – unabhängig von Alter oder  Glaubensüberzeugung. In schweren Situationen hört sie zu und hilft, die verlorene Orientierung im Leben zurückzugewinnen. "Mit Operationen oder anderen Maßnahmen kann der Körper zwar gestützt werden, aber auch die Seele des Menschen benötigt Pflege", ist Schwester Baptista Kerkhoff überzeugt. Seit fast 20 Jahren arbeitet die 82-Jährige als Krankenhaus-Seelsorgerin in Brakel und Höxter. Für sie ist jetzt jedoch die Zeit gekommen, ihren Dienst zu beenden.

Diese Entscheidung ist ihr nicht leicht gefallen, gibt sie zu. "Leider muss ich nun aus Alters- und Krankheitsgründen zurücktreten", sagt Schwester Baptista, blickt aber mit Stolz auf fast 60 Jahre Leben in Brakel zurück. Die Ordensgemeinschaft der Armen Schulschwestern ist seit 170 Jahren auf der Brede in Brakel.

War Schwester Baptista zwischenzeitlich auch als Seelsorgerin auf der Palliativ-Station im St. Ansgar Krankenhaus in Höxter tätig, so arbeitete sie in den vergangenen Jahren im St. Vincenz Hospital in Brakel. Wer Schwester Baptista auf den Fluren begegnet, grüßt sie und schenkt ihr ein Lächeln. Nicht nur die Patienten sind ihr für ihr stets offenes Ohr und die warmen Worte dankbar, auch die Mitarbeiter schätzen ihren Einsatz. Die 82-Jährige ist Seelsorgerin aus Überzeugung, mit dem Herzen am rechten Fleck und dem nötigen Fingerspitzengefühl.

"Es ist meine Berufung, allen Menschen zuzuhören", sagt sie, "ich habe immer versucht, sie zu verstehen und sie dabei zu begleiten, zu sich selbst zu finden." Der Dienst war auch für sie nicht immer einfach. Sie begleitete schwerkranke Patienten bis zum Tod. Häufig klingelte das Telefon auch in der Nacht. "Auch ich hatte zwischendurch schlechte Tage. Aber die Dankbarkeit der Menschen machte mich immer wieder zufrieden", erinnert sie sich zurück. 

KHWE-Geschäftsführer Christian Jostes und Pfarrer Willi Koch bedauern, dass Schwester Baptista ihren Dienst nun beendet. Ein Seelsorger sei für das Leben im Krankenhaus unverzichtbar. Erst vor wenigen Wochen ging mit dem Abschied der Vincentinerinnen im St. Antonius Seniorenhaus der KHWE eine 170-jährige Geschichte zu Ende.

Mit dem Abschied von Schwester Baptista verliert die KHWE nun die gute Seele des Brakeler Krankenhauses. "Doch niemals geht man so ganz", sagt der Klinik-Chef und freut sich, dass Schwester Baptista der KHWE künftig weiterhin als Sprecherin der Grünen Damen treu sein wird. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation ruht die Arbeit der engagierten Frauen leider seit mehreren Wochen. "Sobald wir wieder zu den Patienten gehen dürfen, freue ich mich", sagt Schwester Baptista Kerkhoff und verrät: "Mein Herz hängt an der Sorge für die Patienten, an Brakel und an den Menschen, die hier leben."

Seit 60 Jahren in Brakel

Vor 60 Jahren kam Schwester Baptista aus dem Münsterland nach Brakel. Seit dem lebt sie im Kloster Brede. Mehr als ein halbes Jahrhundert war sie in der Gemeinschaft der Armen Schulschwestern für Menschen in Brakel und Umgebung tätig. Neben dem Aufbau und der Leitung des Berufskollegs Brede ist sie seit 40 Jahren für die Pfarrgemeinde St. Michael Brakel im Einsatz. Bis zu ihrem Beginn in der Krankenhaus-Seelsorge engagierte sie sich als Lektorin und Kommunionhelferin in der Pfarrkirche St. Michael. Als die Vorbereitung der Firmlinge zum Teil Aufgabe der Pfarrgemeinde-Mitglieder wurde, wirkte sie ehrenamtlich in der Vorbereitung der Firmkatecheten aus der Stadt Brakel und aus einigen Dörfern. Ein Jahr lang hat sie bei der schulischen Vorbereitung der Grundschulkinder auf die Erstkommunion mitgearbeitet und war von 2005 bis 2018 Geistliche Begleiterin des Vorstandes der Regional-Caritaskonferenzen im Dekanat Höxter für Bad Driburg, Brakel und Steinheim.

Seit fast 20 Jahren ist sie Mitglied des Pastoral-Teams des Pastoralen Raumes Brakeler Land. "Ich habe ihr engagiertes Wirken in der Gemeinde sehr geschätzt", sagt Pfarrer Willi Koch. Auch der Pfarrgemeinderat, der Kirchenvorstand und das gesamte Team des Pastoralen Raumes Brakeler Land danken Schwester Baptista herzlich.

Aufgrund der aktuellen Corona-Situation erfolgt die Verabschiedung von Schwester Baptista in einem Dankesgottesdienst mit begrenzter Teilnehmerzahl.

Foto: KHWE

 

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