Brakel (red). Versorgung von Schmerzpatienten in der Corona-Krise verschlechtert – Kostenlose Hotline am 1. Juni
Die Klinik für Schmerzmedizin am St. Vincenz-Hospital Brakel beteiligt sich am zehnten bundesweiten Aktionstag gegen den Schmerz. Am Dienstag, 1. Juni, macht die Deutsche Schmerzgesellschaft auf die Situation chronischer Schmerzpatienten aufmerksam und weist auf die lückenhafte Versorgung hin, verstärkt durch die Corona-Krise.
„Zu einer guten und wirksamen Therapie gehört ein Konzept, das neben Arzneimitteln auch nicht medikamentöse Therapien berücksichtigt“, sagt Dr. Josef Nelles. Viele Patienten seien während der Corona-Pandemie sehr verunsichert. "Die Versorgung hat in den vergangenen Monaten vielerorts gelitten. Nicht jedem stand eine Schmerztherapie in ausreichender Form zur Verfügung. Uns ist es wichtig, mit den Betroffenen und ihren Angehörigen ins Gespräch zu kommen und sie zu beraten“, so der Schmerzexperte.
Deutschlandweit leiden schätzungsweise rund 23 Millionen Menschen an chronischen Schmerzen. Dazu zählen Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Nervenschmerzen oder Tumorschmerzen. Im Raum Höxter sind etwa 40.000 Menschen betroffen. Ihrer umfassenden Versorgung und Behandlung kommt daher eine wichtige Bedeutung zu.
„Die Zeiten, in denen Schmerzen ausschließlich mit Medikamenten behandelt wurden, sind lange vorbei. Wirksam ist ein Therapiekonzept, das zusammen mit dem Patienten alle Möglichkeiten der Behandlung auslotet“, erklärt Nelles.
In seinem Team aus Fachärzten, Physio- und Psychotherapeuten, speziell ausgebildeten Pflegemitarbeitern und Physiotherapeuten, sowie Spezialtherapeuten (Musiktherapie, Yoga) bietet er neben schulmedizinischen Behandlungsansätzen (Medikamente, Infiltrationen, Krankengymnastik) und psychologischen Verfahren (Entspannungsverfahren, Achtsamkeitsübungen, Gesprächstherapie) auch komplementärmedizinische Maßnahmen an: Dazu gehören beispielsweise Akupunktur, Qi Gong und Osteopathie.
Um Patienten über die vielfältigen Therapieansätze zu informieren, nimmt Dr. Josef Nelles an der kostenlosen Telefon-Hotline teil, die die Deutsche Schmerzgesellschaft am 1. Juni organisiert hat. Die bundesweiten Experten stehen von 9 bis 18 Uhr unter der Rufnummer 0800/18 18 120 für Beratungsgespräche zur Verfügung.
Bild: St. Vincenz-Hospital Brakel