OWL (red). Am 13. Januar fand das Symposium Mobile SmartFarmOWL im Gasthaus Marpetal in Blomberg Großenmarpe statt. Ziel der Veranstaltung war die Vernetzung der im Projekt involvierten Landwirte mit den Unternehmen aus dem vor- und nachgelagerten Bereich der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette.

Das Grußwort zur Veranstaltung hielt Dr. Martin Berges aus dem Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen. Er begrüßt die Initiative zur Verbesserung der Digitalisierung auf dem Feld und freut sich über den Erfolg des im Kreis Höxter initiierten Projektes. Prof. Dr. Burkhard Wrenger von der TH OWL (Standort Höxter) beantwortete die Frage „Wie smart ist die SmartFarmOWL“ mit ein wenig Selbstkritik: „Wir haben durch das Projekt gelernt, dass wir einen guten Start geschaffen haben, aber auch noch große Schritte auf den Betrieben zu gehen sind. Wir hatten mit Schwierigkeiten wie einer kurzen Projektlaufzeit, der Coronapandemie und einer großen Anzahl an Betrieben, für die es an ausreichender Zeit für eine effektive Betreuung fehlte, zu kämpfen. Es sind allerdings auch sehr gute Formate wie beispielsweise der ‚Mobile Mittwoch‘ entwickelt worden. Und insgesamt haben wir das Thema in der Region OWL erfolgreich auf die Spur gebracht.“

Beim ‚Mobile Mittwoch‘ finden in den Wintermonaten regelmäßig digitale Veranstaltungen in Form von Kurzvorträgen oder Erfahrungsberichten statt, die im Anschluss ausreichend Raum zur Diskussion bieten. Des Weiteren wurden landwirtschaftliche Flächen mit Drohnen beflogen, um das dabei entstandene Bildmaterial mit den frei verfügbaren Satellitenbildern abzugleichen und daraus Applikationskarten beispielsweise für die Applikation von Pflanzenschutzmitteln, Dünger oder Saatgut erstellen zu können. Zusätzlich wurden diese Flächen beprobt und nasschemisch untersucht. Eine Online-Plattform unterstützt die ort- und zeitunabhängige Weiterbildung.

In einem lockeren Austausch befragte die Moderatorin Alexa von Busse Alexander Czech von der Landwirtschaftskammer NRW zu den Ansprüchen an die Digitalisierung in der Landwirtschaft. Dietrich Kortenbruck von der Firma Exa Computing GmbH und Dr. Johannes Sonnen von der DKEData GmbH & Co.KG stellten ihre Softwarelösungen zunächst in einer theoretischen Einführung vor. Die Fragestellung zur Verbesserung der Schnittstellenproblematiken zwischen verschiedenen Schleppern mit unterschiedlichen Anbaugeräten stand hierbei im Fokus.

Im späteren Verlauf wurden diese dann in der praktischen Anwendung live über eine Videoschaltung zum Praxisbetrieb auf Haus Düsse gezeigt. Einen großen Teil der Veranstaltung nahm die Diskussion auf dem Podium mit Moderatorin Alexa von Busse ein. Hier ging es um die Fragen „Welche digitalen Werkzeuge gehören in den Werkzeugkasten Ackerbau?“ und „Was hat die SmartFarmOWL dazu beigetragen?“. Es wurden unter anderem Themen wie Aus- und Weiterbildung (was muss jemand in Bezug auf Software und Hardware können), Datenhoheit und Datengewinnung, Schnittstellen, Standardisierung und Kommunikation diskutiert. Hierbei betonte Landwirt Tillmann Vetter, wie wichtig es für die Landwirte sei, dieses Projekt weiterzuführen, da noch ein weiter Weg zu gehen sei und man erst noch ganz am Anfang stünde. Dazu kam prompt die Antwort von Peter Hettlich aus dem Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW, dass er zwar aktuell keine finanziellen Mittel für ein Folgeprojekt in seinem Haushalt habe, aber bereit sei – wie schon bei der Bereitstellung der finanziellen Mittel für das Projekt Mobile SmartFarmOWL – unter jedem Teppich nach Krümeln zu suchen, die für eine Projektfinanzierung eingesetzt werden können.

Die lebhaften Diskussionen unter den Teilnehmer:innen und mit den Referent:innen war ein deutlicher Beleg für die Relevanz der Themen und das Interesse an der Weiterentwicklung der regionalen Landwirtschaft.

Kurzinformation:Mit dem REGIONALE-Projekt „Mobile SmartFarmOWL“ verfolgen die Projektpartner das Ziel, die Region Ostwestfalen-Lippe zum Vorreiter in der digitalen Landwirtschaftzu machen. Im Rahmen des Projektes sollen Wege aufgezeigt werden, die die Landwirtschaftsbetriebe aus OWL zur sinnvollen Nutzung von sogenannten Smart FarmingMöglichkeiten befähigen. Dabei wird ein nachhaltiger Ackerbau durch gezielten und ressourcenschonenden Einsatz von Betriebsmitteln und Technik angestrebt.

Foto: GfW Höxter