Kreis Höxter (red). Durch eine Initiative des Bundesrats hat das Thema Motorradlärm wieder an Aufmerksamkeit gewonnen. Mit seiner Forderung nach neuen Lärmschutzregeln und Fahrverboten für Motorräder hat der Bundesrat viel Widerstand unter Bikern hervorgerufen.
Auch im Kreis Höxter sorgen die lauten Maschinen für Gesprächsstoff. Auf der einen Seite ist das Weserbergland bestens geeignet für ausgedehnte Rundfahrten, auf der anderen Seite fühlen sich viele Anwohner von dem Lärm belästigt.
Der heimische Bundestagsabgeordnete Christian Haase versteht beide Seiten und berichtet: „Viele Biker fürchten jetzt natürlich, dass sie ihr Hobby in Zukunft nicht mehr ausleben können und mit den schwarzen Schafen der Szene, die ihre Maschinen aufmotzen, in einen Topf geworfen werden. Da sage ich ganz klar: Das darf nicht geschehen! Aber auch den Ärger der Anwohnerinnen und Anwohner müssen wir ernst nehmen. Die Entwicklung zu immer lauteren Maschinen und Schlupflöchern bei den Auflagen müssen wir stoppen. Da sehe ich auch den Bund in der Pflicht, der für die Zulassung von Motorrädern verantwortlich ist. Ich hatte dazu Kontakt zur Bundesanstalt für Straßenwesen (BaSt), die im Bereich der Geräuschemission und Lärmmessung forschen. Hier arbeitet man bereits an neuen Messmöglichkeiten. Diese sollten die Länder dann auch nutzen.“
Die Bundesländer können versuchen, durch Verkehrskontrollen manipulierte Maschinen aus dem Verkehr zu ziehen. Fahrverbote hält Christian Haase aber für keine geeignete Maßnahme: „Das verlagert die Problematik nur auf andere Strecken. Motorradfahren muss in Deutschland und in unserer Region möglich sein! Aber natürlich müssen die Behörden auch die Option haben, zu kontrollieren. Der Großteil der Biker hat ja nichts zu befürchten, und die schwarzen Schafe werden so ermahnt.“