Kreis Höxter (red). „Schützt unsere Kinder!“, dieser Appell von besorgten Eltern erreicht die Kommunalpolitik gerade jetzt an Wahlkampfständen, in vielen Gesprächen. „Die aktuelle Situation im Schulbusverkehr im Kreis Höxter ist gemeint. Presseberichte bestätigen die Misere. Dieser Realitäts-Check bildet ein verheerendes Urteil: Busse zu Schulzeiten überfüllt. Von Corona-Abstand keine Spur“, fasst Marcel Franzmann, stellvertretender SPD-Kreisvorsitzender zusammen. Der hilfesuchende Aufschrei der Menschen sei völlig verständlich. Die SPD fordert schnelle Lösungen.
„Was nützen die besten Hygienevorgaben in der Schule, wenn die Schülerinnen und Schüler wie in einer Sardinenbüchse zur Schule befördert werden und teilweise null Abstand eingehalten werden kann. Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte wenden sich hilfesuchend an uns, da die Zustände in den Bussen eine Katastrophe ist“, führt Franzmann aus. Jetzt seien zunächst schnelle Antworten angesagt. Der Einsatz von Reisebussen könne Abhilfe schaffen. „Und es müssen jetzt schnell weitere Fahrerinnen und Fahrer gefunden werden“, ergänzt die Beverunger SPD-Fraktionsvorsitzende Rebekka Dierkes, die selbst als Lehrerin tätig ist. „Schon vor Corona gab es das Problem von überfüllten Bussen. Viele Kinder stehen im Bus, weil die Sitzplätze nicht ausreichen. Hier wird gespart – allerdings auf Kosten der Sicherheit unserer Kinder.“
„Wir kommen im Kreis Höxter nach den notwendigen schnellen Lösungen an einer Fehleranalyse und die Frage nach Verantwortlichkeit nicht vorbei“, so Franzmann weiter. „Ganz plötzlich kam der Schulbeginn nach den Sommerferien nicht. Warum ist der Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter offensichtlich so schlecht vorbereitet?“ Matthias Goeken müsse hierauf Antworten geben. Franzmann: „Denn Herr Goeken ist in doppelter Verantwortung: als Vorsitzender der nph-Verbandsversammlung und als Landtagsabgeordneter. Die Kommunen sind für die Durchführung der Schülerbeförderung zuständig. Für die Rahmenbedingungen ist das Land verantwortlich. Was hat das Land in den sechs Wochen Sommerferien und davor gemacht? Was ist aus der Ankündigung geworden, dass 1000 zusätzliche Busse eingesetzt werden sollen? Das Land hätte durch eine Gesetzesänderung dafür sorgen können, dass Stehplätze im Schülerverkehr verboten sind. So hätten die Unternehmen sofort reagieren müssen.“ Rebekka Dierkes folgert: „Das Doppelmandat Landtag und Kreistag hat hier nicht geholfen – im Gegenteil: Herr Goeken sollte sich selbst die Frage stellen, ob er nicht besser seinen Platz im nph und Kreistag räumt, um die Arbeit auf breitere Schultern zu stellen.“
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