Cookie-Einstellungen

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite und für die Steuerung unserer kommerziellen Unternehmensziele notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.

Essenziell

Diese Cookies sind für den Betrieb der Seite unbedingt notwendig und ermöglichen beispielsweise sicherheitsrelevante Funktionalitäten.

Statistik

Um unser Angebot und unsere Webseite weiter zu verbessern, erfassen wir anonymisierte Daten für Statistiken und Analysen. Mithilfe dieser Cookies können wir beispielsweise die Besucherzahlen und den Effekt bestimmter Seiten unseres Web-Auftritts ermitteln und unsere Inhalte optimieren.

Komfort

Wir nutzen diese Cookies, um Ihnen die Bedienung der Seite zu erleichtern.

Samstag, 16. November 2024 Mediadaten
Anzeige
Anzeige

Höxter (TKu). Klarer hätte ihr Statement nicht sein können: Mehr als 150 Demonstrantinnen und Demonstranten haben am vergangenen Samstag ein klares Statement gegen Gewalt an Frauen und Kindern gesetzt. Organisiert hatte diese Demonstration das Frauennetzwerk Höxter mit der Gleichstellungsbeauftragten Claudia Pelz-Weskamp. Orange war die dominierende Farbe als Zeichen gegen diese geschlechtsspezifische Gewalt. Nach einem Themengottesdienst in der Nikolaikirche setzte sich der Demonstrationszug über die Marktstraße in Bewegung bis zur Grubestraße und wieder zurück in Richtung Westerbachstraße. Vorneweg war unüberhörbar eine 12-köpfige Trommelgruppe mit schwungvollen Rhythmen mit von der Partie. Der Klang der Trommeln sollte den Selbstwert und die Zuversicht der Opfer stärken und die Solidarität und Achtsamkeit der Bürgerschaft wecken, so Pelz-Weskamp. Per Mikrofon haben acht Personen die Wünsche und Forderungen des Frauennetzwerks während des Marsches kund getan. Die Abschlusskundgebung, zu der auch Bürgermeister Daniel Hartmann erschienen war, fand in der Marktstraße zwischen Dechanei und Nikolaikirche statt.

Das klare Statement an diesem Tag und für die Zukunft lautete: „NEIN zu häuslicher und sexualisierter Gewalt, Zwangsverheiratung, weiblicher Genitalverstümmelung, Zwangsprostitution und sexualisierter Kriegsgewalt!“ Das stellte die Gleichstellungsbeauftragte Claudia Pelz-Weskamp in ihrer Rede in den Fokus sowie die Frage „Wo fängt Gewalt an?“. Das Frauennetzwerk wollte mit ihrer Demonstration insbesondere auch die Solidarität mit den Opfern zeigen. „Geschlechtsspezifische Gewalt erfahren überwiegend Frauen und Mädchen. Aber selbstverständlich bekunden wir heute auch unsere Solidarität gegenüber den Jungen und den Männern, die diese Gewaltformen erfahren oder erfahren haben“, betonte die Gleichstellungsbeauftragte, die in ihrer Rede weiter ausführt: „Geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen und Kinder und auch gegen Männer ist leider etwas, das jeden Tag in der Mitte unserer Gesellschaft passiert, auch hier in Höxter. Jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann seine (Ex-)Partnerin zu töten und jeden dritten Tag gelingt ihm dies. Alle vier Minuten erlebt eine Frau in Deutschland Gewalt in ihrer Partnerschaft. Wir fordern Aufklärung und konsequente Strafverfolgung bei Gewalt im privaten Bereich sowie im öffentlichen Raum“, so Claudia Pelz-Weskamp.

2022 seien laut der Gleichstellungsbeauftragten in Deutschland 240.547 Menschen Opfer der Gewaltform häusliche Gewalt geworden, 263 registrierte Fälle davon im Kreis Höxter. Viele Taten würden nicht bei der Polizei angezeigt. Es werde davon ausgegangen, dass die Dunkelziffer wesentlich höher sei. Das Frauennetzwerk forderte am Samstag daher eine auskömmliche, langfristige, bedarfsgerechte Finanzierung der entsprechenden Beratungsstellen, der Mädchen- und Frauenschutzhäuser und außerdem eine auskömmliche und gesicherte Finanzierung für die Täterarbeit, wie für Anti-Aggressions-Kurse mit psychosozialer Beratung für die Täter. Neben Claudia Pelz-Weskamp kamen noch weitere Rednerinnen zu Wort, um ihre Statements kund zu tun. Angeprangert wurden auch homophobe, antifeministische und extrem gewaltverherrlichende Texte in RAP-Liedern, die immer noch häufig in den Medien veröffentlicht oder auf Festivals gespielt werden. Das Frauennetzwerk forderte daher auch eine Intervention von staatlicher Seite, dass „diesem unverhohlenen Frauenhass, das Kinderpornografie und öffentlicher Gewaltverherrlichungen ein Ende gesetzt werden“.

Bürgermeister Daniel Hartmann zeigte sich stolz, dass die Höxteranerinnen und Höxteraner den Mut haben, für ein friedlicheres Miteinander auf die Straße zu gehen und laut und deutlich für ein gewaltfreies Leben einstehen. Dem Personal in den Schutzhäusern und Beratungsstellen und auch den Personen, die sich politisch für dieses Thema einsetzen, sprach Hartmann seinen größtmöglichen Respekt aus. Von der Frauenorganisation Zonta, die sich ebenfalls im Rahmen des Frauennetzwerkes an der Demonstration beteiligt hat, erhielt Bürgermeister Hartmann zum Abschluss einen Stuhl in Orange mit der Aussage „Kein Platz für Gewalt an Frauen und Kindern“! In Anlehnung an die UN Women-Kampagne „Orange The World“ haben zwischen 17 und 22 Uhr zudem die Straßen und die Geschäfte der Innenstadt orange angeleuchtet. Dies erfolgte zudem im ganzen Kreis Höxter, in ganz Deutschland und rund um den Erdball. Diese Beleuchtungsaktion im Kreis Höxter, die auf die Gewalt gegen Frauen und Kinder aufmerksam macht, wird seit vielen Jahren sehr erfolgreich durch den Zonta-Club Höxter initiiert.

Fotos: Simone Kube

 

Anzeige
Anzeige
commercial-eckfeld https://commercial.meine-onlinezeitung.de/images/brakel/premium/WIN_Premium_Eckfeld.gif#joomlaImage://local-images/brakel/premium/WIN_Premium_Eckfeld.gif?width=295&height=255