Kreis Höxter (red). Vier junge Menschen aus den mittelamerikanischen Partnerländern des Kolpingwerkes Paderborn absolvieren derzeit im Gebiet des Diözesanverbandes einen Süd-Nord-Freiwilligendienst. Schon jetzt freuen sich Kolpingwerk und Kolpingjugend auf den nächsten Jahrgang dieses Austauschprogramms. Im September werden wieder vier junge Menschen aus Mittelamerika in Paderborn erwartet. Für diese vier sucht Kolping aktuell Gastfamilien. Einer der vier Freiwilligen, die derzeit in Deutschland sind, ist Damian Rodezno aus Honduras. Der 24-Jährige ist auf dem Cafetál aufgewachsen – so nennt man im Spanischen das Kaffeefeld. Als studierter Agrartechniker und Barista hat er sich den Traum eines Auslandsjahres verwirklicht. Er arbeitet in der Kolping Röstwerkstatt in Brakel. „Wir sind alle Kolpinggeschwister und das ist es, was uns im Rahmen des Freiwilligendienstes verbindet“, sagt Damian Rodezno. „Dieses Programm zeigt, dass Grenzen nicht existieren und dass wir eine Weltfamilie sind.“
2019 hat die Kolpingjugend im Diözesanverband Paderborn in Zusammenarbeit mit dem mundus eine Welt e. V. zum ersten Mal Freiwillige aus den mittelamerikanischen Partnerländern Costa Rica, Honduras und der Dominikanischen Republik empfangen. Wegen der Corona-Pandemie musste das Austauschprogramm dann zwei Jahre lang pausieren. Schon die ersten Freiwilligen waren bei Gastfamilien untergebracht. „Wir wollten unser Haus und unser Herz für einen jungen Menschen öffnen, der sich traut, ein Jahr lang im Ausland zu leben“, berichtete damals Susanne Löbbecke aus Delbrück, die mit ihrer Familie eine junge Frau aus Honduras zu Gast hatte.
Mit dem Austauschprogramm sollen der interkulturelle Austausch und das globale Lernen gefördert werden. Er soll bewusst machen, wie die Lebensrealitäten aller Menschen auf der Welt miteinander verflochten sind. „Alle Beteiligten können daran persönlich wachsen und sich weiterentwickeln. Der Austausch eröffnet neue Perspektiven“, sagt Gesche Hausin, Jugendbildungsreferentin bei der Kolpingjugend Paderborn. Der internationale Freiwilligendienst ist anerkannt und wird durch das Bundesprogramm „weltwärts“ gefördert.
Auch Damian Rodezno lebt bei einer Gastfamilie. „Ich habe eine enge Beziehung zu meiner Gastfamilie. Sie hat mich von Beginn an als Familienmitglied akzeptiert, denkt mich bei ihren Plänen und Vorhaben mit und lässt mich Teil der Familie sein“, sagt er. Eine Erfahrung, die er nicht missen möchte – und so nennt der junge Mann schon jetzt unter anderem seine Gastfamilie, wenn er gefragt wird, was er nach seinem Abschied aus Deutschland vermissen wird. Im September kommen die nächsten vier Freiwilligen aus Honduras und Costa Rica in Paderborn an. Während die Frage nach den Arbeitsplätzen für das Jahr in Deutschland bereits geklärt ist (die vier werden im Kolping-Berufsbildungswerk und in der Röstwerkstatt in Brakel, in der Kolping-Kita in Bad Lippspringe und im Waldkindergarten in Hövelhof arbeiten), suchen Kolpingwerk und Kolpingjugend noch Gastfamilien in diesen Städten oder in der Region.
Der Zeitraum ist September 2022 bis August 2023. Die Gastfamilien werden laufend vom mundus eine Welt e. V. und der Kolpingjugend begleitet und unterstützt. Voraussetzung ist in erster Linie die Offenheit für eine interkulturelle Erfahrung und natürlich ein freies Zimmer. Eine räumliche Nähe mit Verkehrsanbindung zu den Arbeitsplätzen ist wünschenswert.
Ansprechpartnerin für Interessierte im Jugendreferat der Kolpingjugend ist bis Ende Juli Victoria Brunnert, Tel. 05251 2888-528 oder per E-Mail:
Foto: Mario Polzer