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Mittwoch, 20. November 2024 Mediadaten
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Bökendorf in Feierlaune: zum 225. Geburtstag der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff wird eine Lesung vor dem Bökerhof veranstaltet, zu der Sandra Ortmann vom Vorstand des Heimatvereins und Vereinsmitglied Bernhard Aufenanger als Initiator herzlich einladen

Bökendorf (red). Aus Anlass des 225. Geburtstags der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff findet in Bökendorf am Sonntag, den 21. August, um 11 Uhr eine kombinierte Vortrags- und Lesungsveranstaltung vor dem historischen Haus Bökerhof statt. Der Vorstand des Heimatvereins Bökendorf freut sich sehr, dass der renommierte Droste-Experte Dr. Jochen Grywatsch aus Münster den Vortrag gestalten wird. Er war von 1999 bis 2021 wissenschaftlicher Leiter der Droste-Forschungsstelle bei der LWL-Literaturkommission für Westfalen, ist Vorsitzender des Droste-Forums und Zweiter Vorsitzender der Droste-Gesellschaft.

„Man könnte sagen, dass Annette von Droste-Hülshoff sich zeitlebens immer wieder gefühlt hat, als sitze sie zwischen allen Stühlen. Auf der anderen Seite war sie um Ausgleich und Akzeptanz bemüht. Ihre Bereitschaft zu Kompromiss und Anpassung betraf aber niemals ihr literarisches Schaffen. Im künstlerischen Bereich ging Annette von Droste-Hülshoff stetig ihren eigenen Weg, ließ sich nicht von Moden der Zeit oder Vorstellungen Anderer beirren. So wundert es nicht, dass sie sich mit ihrem Werk in ihrer Gegenwart oft unverstanden fühlte und für die wahre Wertschätzung auf die Nachwelt setzte. „Ich mag und will jetzt nicht berühmt werden, aber nach hundert Jahren möcht ich gelesen werden“, lautet ihr vielzitiertes Bonmot. Die Autorin war sich des Unzeitgemäßen ihres Werks nur allzu bewusst“, macht der Dr. Jochen Grywatsch neugierig auf seinen Vortrag.

Der Vortrag perspektiviert Annette von Droste-Hülshoffs so besonderes Leben und Schaffen im Kontext der Auseinandersetzungen mit einer oft reglementierenden Gegenwart und den schwierigen Bedingungen ihrer Zeit. Dabei rücken vor allem Texte in den Fokus, in denen die Konflikterfahrungen einer intellektuellen, schreibenden Frau im frühen 19. Jahrhundert, noch zudem einer Adeligen, offenbar werden – vom Jugendgedicht Unruhe über den Roman Ledwina bis zum Zyklus der Zeitbilder der 1840er Jahre und der lyrischen Klage um den zu früh geborenen Dichter. Daneben gelangen auch die Verwerfungen im lebensweltlichen Kontext in den Blick und es wird deutlich, wie sehr gesellschaftlich-familiäre Normen und Zwänge der selbstbewussten Autorin das Dasein und das Schreiben erschwerten.

Für die Rezitationen ist auch die Schauspielerin Christina Seck aus Paderborn mit dabei, die von der Droste-Lesung im Jahr 2020 noch in bester Erinnerung ist. Christina Seck, die gebürtig aus Bökendorf stammt, ist für ihre markante Stimme, ihre unbändige Spielfreude und ihre phantasievolle Kreativität bekannt. Mehrfach war sie auch bereits in der hiesigen Region unterwegs und hatte viele Auftritte mit ihrem „Lumpentheater“. Doch auch Lesungen und Vorträge sind für sie kein neues Genre.

„Bei dieser vielversprechenden Droste-Veranstaltung können die Teilnehmer gleichzeitig den Blick auf das idyllisch gelegene Haus Bökerhof, dem Wohnsitz von Drostes Großeltern mütterlicherseits, genießen, denn der Vortrag findet im Schatten der riesigen Blutbuche statt, die vor dem Bökerhof steht“, erklärt der Vorstand des Heimatvereins. Und auch der Vorstand der Freilichtbühne unterstützt das Vorhaben. Denn sollte das Wetter wider Erwarten zu schlecht sein für eine Veranstaltung im Freien, wird die Lesung unter dem Tribünendach der nahegelegenen Freilichtbühne stattfinden, sodass alle im Trockenen sitzen. So können die Bökendorfer unabhängig vom Wetter in angemessener Weise an den 225. Geburtstag der Annette von Droste-Hülshoff erinnern. Ein besonderer Dank geht auch an die Familie von Haxthausen, die das Areal vor dem Bökerhof für die Veranstaltung zur Verfügung stellt.

Aufgrund der begrenzten Platzanzahl ist eine Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Kartenreservierungen (zehn Euro regulär, acht Euro ermäßigt) werden unter der Tel.-Nr. 0151/26507251 oder der Mail-Adresse „Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.“ entgegengenommen.

Foto: Bernhard Aufenanger

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