Kreis Höxter (red). „Wichtiger amtlicher Termin“, „Ihr Termin ist am…“, „Sie werden befragt von…“ – das steht auf der kleinen Karte, mit der sich die Erhebungsbeauftragten des Zensus 2022 ankündigen. Dazu ist unter anderem in Handschrift eine Telefonnummer notiert. „Wer so eine Karte im Briefkasten findet, der gehört zu den rund 15.000 zufällig ausgewählten Menschen im Kreis Höxter, die an der Haushaltsbefragung für das bundesweite Statistikprojekt Zensus 2022 teilnehmen müssen“, erklärt Alexandra Schodrowski, die sich beim Kreis Höxter um die Organisation des Bundesprojekts kümmert. Das Wort „müssen“ betont sie besonders – denn die Teilnahme ist für die ausgewählten Personen verpflichtend.
Fast 10.000 Bürgerinnen und Bürger aus dem Kreis Höxter haben die Erhebungsbeauftragten des Zensus 2022 bereits befragt – und damit rund zwei Drittel der Haushalte, die über das Zufallsprinzip für die Teilnahme an dem bundesweiten Statistikprojekt ausgewählt wurden.
„Insgesamt läuft die Befragung sehr gut. Doch wir erhalten immer wieder Anrufe von Bürgerinnen und Bürgern, die zwar für die Befragung ausgewählt wurden, jedoch nicht daran teilnehmen möchten“, erklärt Alexandra Schodrowski vom Kreis Höxter. „Ihnen müssen wir dann ganz deutlich sagen: Wer für die Haushaltsbefragung ausgewählt wurde, muss auch daran teilnehmen. Es ist ein amtlicher, verpflichtender Termin. Für die Vereinbarung können sich die Bürgerinnen und Bürger direkt an die Erhebungsbeauftragten wenden.“ Allerdings bittet sie um Verständnis, wenn diese telefonisch nicht auf Anhieb zu erreichen sind. „Die Erhebungsbeauftragten arbeiten ehrenamtlich. Auch sie sind berufstätig und deshalb nicht pausenlos verfügbar.“
Die Befragung an der Haustür dauert nur wenige Minuten. Bei dem Termin werden nur die wichtigsten Fragen für die Ermittlung der Einwohnerzahlen gestellt. Gefragt wird unter anderem nach Namen, Geschlecht, Geburtsdatum, Familienstand, Staatsangehörigkeit. „Weitere Fragen etwa zur Schul- oder Ausbildung und Erwerbstätigkeit sollen durch die ausgewählten Haushalte vornehmlich online beantwortet werden. Hierfür erhalten sie während der ersten Befragung die notwendigen Online-Zugänge“, erläutert Alexandra Schodrowski.
Trotzdem reagieren einige Bürgerinnen und Bürger ablehnend auf die Erhebung, wenn sie die Terminkarte in ihrem Briefkasten finden. Alexandra Schodrowski unterstreicht die Bedeutung des Zensus: „Die Daten, die die Erhebung liefert, sind enorm wichtig. Sie sind Grundlage für zahlreiche rechtliche Regelungen: Zum Beispiel werden auf dieser Basis Wahlkreise eingeteilt und auch die Stimmenverteilung im Bundesrat orientiert sich an den Einwohnerzahlen. Zudem werden Ausgleichszahlungen wie der Länderfinanzausgleich und der kommunale Finanzausgleich sowie EU-Fördermittel pro Kopf berechnet. Auch die Bedarfsermittlung zum Beispiel von Kita-Plätzen orientiert sich an den Zahlen des Zensus.“ Deshalb bittet sie alle ausgewählten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Zensus 2022 um eine gute Zusammenarbeit. „Alle Daten werden anonymisiert erhoben. Das heißt, aus der Teilnahme ergeben sich keinerlei Konsequenzen. “ Neben der Haushaltsbefragung, die stichprobenartig durchgeführt wird, gehört zum Zensus 2022 auch eine Gebäude- und Wohnungszählung „Hierzu werden alle Haus- oder Wohnungseigentürmer angeschrieben mit Fragen zu ihren Immobilien. Gefragt wird etwa nach dem Gebäudetyp, dem Baujahr, der Größe, der Art der Nutzung, der Heizungsart, dem Energieträger und der Miethöhe“, so Alexandra Schodrowski.
Anders als bei der Haushaltsstichprobe werden keine Erhebungsbeauftragten eingesetzt, denn es gibt keine persönliche Befragung. Die Kontaktaufnahme erfolgt auf dem Postweg durch die Statistischen Landesämter. Die Beantwortung sollte im Idealfall über ein Online-Formular erfolgen. „Aber die Abgrenzung zur Haushaltsbefragung ist wichtig. Wir erhalten oft Anrufe von Bürgerinnen und Bürger, die eine Terminkarte in ihrem Briefkasten haben und uns dann mitteilen, sie hätten bereits alle Fragen zu ihrer Immobilie beantwortet. Aber das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Der Termin zur Haushaltsbefragung muss trotzdem wahrgenommen werden.“
Bei Fragen zum Zensus 2022 sind Alexandra Schodrowski von der örtlichen Erhebungsstelle (Telefon 05271/965-9808) sowie ihr Stellvertreter Robert Stöhr (Telefon 05271/965-9809) unter der E-Mailadresse
Foto: Kreis Höxter